
Wärmepumpe im Winter: Worauf achten?

Kalte Wintertage stellen Heizsysteme auf die Probe – doch wie gut schlägt sich eine Wärmepumpe, wenn das Thermometer unter null fällt? Viele Hausbesitzer zweifeln, ob sie auch bei Frost effizient heizt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Wärmepumpen im Winter wirklich funktionieren und worauf es ankommt.
Wie gut funktioniert eine Wärmepumpe im Winter?
Eine Wärmepumpe funktioniert im Winter, indem sie der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser auch bei Minusgraden Wärme entzieht und zum Heizen nutzt. Ein Kältemittel nimmt die Umweltwärme auf und verdampft. Der Verdichter erhöht den Druck und damit die Temperatur des Kältemittels. Über einen Wärmetauscher wird diese Wärme an das Heizsystem im Haus abgegeben. Anschließend verflüssigt sich das Kältemittel wieder und der Kreislauf beginnt von vorn.

Je nach Wärmequelle unterscheidet man:
Alle Systeme sind wintertauglich, unterscheiden sich aber in Effizienz und Aufwand.
Ist eine Wärmepumpe im Winter effizient?
Eine Wärmepumpe ist im Winter effizient und erreicht eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 2,5 bis 4,5 – je nach Typ und Bedingungen. Die Effizienz hängt von der Art der Wärmepumpe ab: Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind effizienter als Luftwärmepumpen, da ihre Energiequelle (Erdreich oder Grundwasser) im Winter wärmer bleibt. Weitere Faktoren sind Dämmung, Heizflächentyp, Vorlauftemperatur und die richtige Einstellung der Anlage.
Funktioniert eine Luftwärmepumpe auch bei -15 °C?
Eine Luftwärmepumpe funktioniert auch bei -15 °C und kann selbst bei -20 °C noch Wärme aus der Außenluft gewinnen. Allerdings sinkt bei sehr tiefen Minustemperaturen die Effizienz, da weniger Umweltwärme zur Verfügung steht. In solchen Fällen springt meist ein integrierter Heizstab ein, stellt die benötigte Heizleistung sicher.
Wie viel Leistung bringt die Wärmepumpe bei Minusgraden?
Bei Minusgraden liefern Wärmepumpen zuverlässig Wärme, bringen aber bis zu 30 % weniger Leistung als bei milden Temperaturen. Besonders Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten bei -10 bis -20 °C weniger effizient. Die Leistung sinkt, weil die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und Heizsystem steigt. Erd- und Wasser-Wärmepumpen sind weniger betroffen, da ihre Wärmequellen konstante Temperaturen bieten. Entscheidend für die Leistung bei Kälte sind die richtige Dimensionierung, eine niedrige Vorlauftemperatur und ein gut gedämmtes Gebäude.
Steigt der Stromverbrauch im Winter?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe steigt im Winter um etwa 30 bis 60 %, da die Anlage bei kalten Temperaturen mehr arbeiten muss – am höchsten ist der Verbrauch von Dezember bis Februar.
Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für den monatlichen Stromverbrauch einer 10 kW-Wärmepumpe in einem gut gedämmten Einfamilienhaus (Annahme: Jahresarbeitszahl 3:
Wärmepumpe im Winter: Erfahrungen
Das Fraunhofer ISE hat 2024 Zwischenergebnisse einer groß angelegten Feldstudie zu Wärmepumpen veröffentlicht. Dabei wurden über 70 Anlagen in realen Wohngebäuden untersucht – darunter auch viele unsanierte Altbauten. Das Ergebnis: Wärmepumpen arbeiten auch im Winter effizient und zuverlässig. Selbst bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt wurde eine stabile Versorgung erreicht. Besonders hervorzuheben ist, dass die Anlagen im Altbau durchschnittlich eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa 2,9 erreichten – ein Wert, der eine wirtschaftliche und energetisch sinnvolle Nutzung bestätigt.
Auch der Einsatz von Heizstäben wurde in der Studie analysiert. Bei den Außenluft-Wärmepumpen lag die Heizstabarbeit im Mittel bei nur 1,9 %. Die Daten zeigen: Heizstäbe spielen im regulären Winterbetrieb eine untergeordnete Rolle – insbesondere bei gut eingestellten und geregelten Systemen mit Invertertechnik.
Wie vermeidet man Probleme mit der Wärmepumpe im Winter?
Damit Ihre Wärmepumpe im Winter zuverlässig und effizient arbeitet, sollten Sie einige zentrale Punkte beachten.
- Heizkurve richtig einstellen: So passt sich die Vorlauftemperatur automatisch an die Außentemperatur an.
- Außeneinheit freihalten: Entfernen Sie regelmäßig Schnee, Laub und Eis rund um das Gerät.
- Abfluss für Kondenswasser prüfen:** Ein freier Ablauf verhindert Vereisung unter der Außeneinheit.
- Wärmepumpe regelmäßig warten: Ein Fachbetrieb erkennt frühzeitig Störungen oder Verschleiß.
- Dämmung und hydraulischer Abgleich prüfen: Eine gut gedämmte Hülle und gleichmäßige Wärmeverteilung entlasten die Anlage.
- Heizstab-Einsatz kontrollieren: Dauerbetrieb deutet auf falsche Einstellungen oder Defekte hin.
- Nachtabsenkung vermeiden: Große Temperaturschwankungen kosten mehr Energie und reduzieren die Effizienz.
Wann reicht eine Wärmepumpe allein nicht aus?
Eine Wärmepumpe reicht allein nicht aus, wenn der Wärmebedarf sehr hoch ist – etwa in unsanierten Altbauten mit schlechter Dämmung oder bei Heizsystemen mit hohen Vorlauftemperaturen.
In solchen Fällen kann die Wärmepumpe an ihre Leistungsgrenze stoßen, besonders an sehr kalten Wintertagen. Hier empfiehlt sich eine Hybridlösung mit zusätzlicher Gastherme oder Holzheizung. Auch eine falsch dimensionierte oder schlecht eingestellte Anlage kann dazu führen, dass die Wärmepumpe den Bedarf nicht deckt. Eine sorgfältige Planung und Heizlastberechnung sind daher entscheidend.
Wie zuverlässig heizt die Wärmepumpe im Winter?
Die Wärmepumpe heizt auch im Winter zuverlässig, wenn sie richtig ausgelegt, eingestellt und gewartet wird. Moderne Systeme sind so konzipiert, dass sie auch bei Minusgraden effizient arbeiten und stabile Vorlauftemperaturen liefern. Studien zeigen, dass selbst in Altbauten eine zuverlässige Wärmeversorgung möglich ist. Voraussetzung dafür sind eine gute Dämmung, passende Heizflächen und ein korrekt eingestellter Betrieb. Bei Bedarf springt der Heizstab unterstützend ein – jedoch nur selten. Wer auf Qualität und Fachplanung setzt, kann sich auch im tiefsten Winter auf seine Wärmepumpe verlassen.
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