Wärmepumpe

Wartung Wärmepumpe: Was wirklich wichtig ist, wie oft und was es kostet

Wärmepumpen gelten als wartungsarm, doch ganz ohne Pflege bleiben sie nicht dauerhaft effizient. Wer lange von niedrigen Heizkosten und einem störungsfreien Betrieb profitieren will, sollte einige Punkte im Blick behalten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die regelmäßige Wartung Ihrer Wärmepumpe wichtiger ist, als oft gedacht – und worauf es dabei wirklich ankommt.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • • Zur Wartung gehören u.a. Sichtkontrolle, Filterreinigung und Dichtheitsprüfung.
  • • Eine Wartung sollte mindestens einmal jährlich erfolgen, bei Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen auch im 2-Jahres-Rhythmus.
  • • Die Kosten liegen je nach Aufwand und Gerätetyp zwischen 150 und 350 Euro jährlich.
  • • Arbeiten am Kältekreis oder der Elektronik dürfen nur von Fachbetrieben durchgeführt werden.
  • • Eine Dichtheitsprüfung ist bei fluorierten Kältemitteln gesetzlich vorgeschrieben.
  • • Ohne Wartung drohen Effizienzverluste, höhere Stromkosten und Garantieverlust.
  • • Ein Wartungsvertrag lohnt sich direkt beim Kauf und bietet planbare Kosten und besseren Service.

Was gehört zur Wartung einer Wärmepumpe?

Zur Wartung einer Wärmepumpe gehören vor allem Sichtkontrollen, das Reinigen von Filtern, die Prüfung der Wärmeträgerflüssigkeit und gegebenenfalls eine Dichtheitsprüfung bei Kältemitteln. Auch Software-Updates und die Kontrolle der Betriebsparameter spielen eine Rolle. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Wartungsarbeit Umfang Häufigkeit
Sichtkontrolle Kontrolle auf äußere Schäden, Verschmutzungen, ungewöhnliche Geräusche 1× jährlich
Filterreinigung Reinigung oder Austausch von Luft- und Solefiltern 1 – 2× jährlich
Wärmeträger prüfen Kontrolle von Frostschutzmittel (Sole) oder Wasserqualität 1× jährlich
Dichtheitsprüfung Prüfung auf Kältemittelecks (nur bei Anlagen mit fluorierten Kältemitteln) gesetzlich vorgeschrieben (je nach Füllmenge)
Wärmetauscher prüfen Reinigung der Lamellen, Kontrolle auf Ablagerungen 1× jährlich
Verdichter überprüfen Funktionskontrolle, ggf. Geräuschprüfung und Schmiermittelstand 1× jährlich
Software-Update Aufspielen neuer Firmware, Optimierung der Steuerung bei Bedarf, meist durch Fachbetrieb
Betriebsparameter kontrollieren Abgleich von Temperaturen, Drücken, Durchflussmengen 1× jährlich

Sichtkontrolle

Die Sichtkontrolle ist die einfachste, aber zugleich wichtigste Basiswartung. Dabei wird geprüft, ob äußerlich Schäden, Verunreinigungen oder Leckagen sichtbar sind. Auch ungewöhnliche Geräusche oder vibrierende Bauteile können frühzeitig auf Probleme hinweisen. Diese Kontrolle kann oft selbst durchgeführt werden, sollte aber mindestens einmal jährlich auch durch einen Fachbetrieb erfolgen.

Filterreinigung

Filter in Luft- oder Solekreisläufen verhindern, dass Schmutz in das System gelangt. Im Laufe der Zeit können sie jedoch verstopfen, was die Effizienz verringert und den Energieverbrauch erhöht. Die Reinigung oder der Austausch ist daher entscheidend für den reibungslosen Betrieb. Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist diese Wartung regelmäßig notwendig. Hier sollte der Filter alle 3 bis 6 Monate kontrolliert und bei Bedarf gereinigt oder ausgetauscht werden.

Wärmeträger prüfen

Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen wird ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel durch die Erdsonden gepumpt. Diese Flüssigkeit muss auf den korrekten Frostschutz und pH-Wert geprüft werden. Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen muss die Wasserqualität regelmäßig kontrolliert werden, damit Ablagerungen oder Korrosion verhindert werden.

Dichtheitsprüfung

Wärmepumpen mit fluorierten Kältemitteln (z. B. R32 oder R410A) unterliegen der F-Gase-Verordnung. Ab einer bestimmten Füllmenge ist eine jährliche Dichtheitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Dabei wird kontrolliert, ob das Kältemittel entweicht – was nicht nur umweltschädlich ist, sondern auch zu Effizienzverlusten und Schäden führen kann.

Wärmetauscher prüfen

Der Wärmetauscher überträgt die Energie vom Kältemittel auf das Heizsystem. Staub, Schmutz oder Kalk können diesen Prozess behindern. Eine regelmäßige Reinigung der Lamellen sorgt dafür, dass die Wärmeübertragung optimal funktioniert. Vor allem bei Luft-Wasser-Wärmepumpen im Außenbereich ist diese Maßnahme entscheidend.

Verdichter überprüfen

Der Verdichter ist das Herzstück der Wärmepumpe. Eine Kontrolle auf Geräusche, Vibrationen oder Undichtigkeiten hilft beim frühzeitigen Erkennen von Schäden. Auch der Ölstand bei bestimmten Modellen kann geprüft werden. Eine defekte oder überlastete Kompressoreinheit kann hohe Reparaturkosten verursachen.

Software-Update

Moderne Wärmepumpen verfügen über eine digitale Steuerung, die regelmäßig aktualisiert werden sollte. Neue Softwareversionen verbessern nicht nur die Effizienz, sondern beheben auch mögliche Fehler oder erweitern die Funktionen. Diese Updates werden in der Regel vom Fachbetrieb im Zuge einer Wartung aufgespielt.

Betriebsparameter kontrollieren

Druck, Temperatur, Durchflussmengen – diese Werte geben Aufschluss darüber, ob die Wärmepumpe korrekt arbeitet. Bei der Wartung werden diese Betriebsparameter mit den Sollwerten abgeglichen und bei Bedarf angepasst. So werden Abweichungen erkannt, die auf ein Problem hinweisen könnten.

Wie oft muss eine Wärmepumpe gewartet werden?

Eine Wärmepumpe sollte mindestens einmal im Jahr gewartet werden. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist eine jährliche Kontrolle besonders wichtig, da sie außen aufgestellt sind und schneller verschmutzen. Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen benötigen meist alle 1 bis 2 Jahre eine Wartung. Anlagen mit fluorierten Kältemitteln unterliegen zudem gesetzlichen Prüfvorgaben und müssen je nach Füllmenge jährlich durch einen zertifizierten Fachbetrieb überprüft werden.

Was kostet die Wartung einer Wärmepumpe?

Die Wartung einer Wärmepumpe kostet in der Regel zwischen 150 und 350 Euro pro Jahr – je nach Wärmepumpenart, Aufwand und Umfang der Arbeiten. Zusätzlich können Materialkosten entstehen, etwa für neue Filter, Sensoren oder Frostschutzmittel. Diese Zusatzkosten fallen meist alle zwei bis drei Jahre an und liegen je nach Bauteil zwischen 20 und 150 Euro.

Wer darf eine Wärmepumpe warten?

Eine Wärmepumpe darf nur von einem zertifizierten Fachbetrieb gewartet werden, wenn Arbeiten am Kältemittelkreislauf oder an elektrischen Komponenten notwendig sind. Einfache Wartungsmaßnahmen wie das Reinigen von Filtern oder die Sichtkontrolle können jedoch selbst durchgeführt werden.

Wartungspflicht bei Kältemitteln – was ist gesetzlich vorgeschrieben?

Wärmepumpen mit fluorierten Kältemitteln müssen laut F-Gase-Verordnung regelmäßig auf Dichtheit geprüft werden, wenn die Füllmenge 5 Tonnen CO₂-Äquivalent übersteigt. Die Prüfung muss durch zertifiziertes Personal erfolgen und ist je nach Füllmenge jährlich oder halbjährlich vorgeschrieben.

Was passiert, wenn keine Wartung erfolgt?

Regelmäßige Wartung schützt nicht nur vor Ausfällen, sondern auch vor unnötigen Kosten. Ohne Wartung sinkt die Effizienz der Wärmepumpe, der Stromverbrauch steigt und das Risiko für Störungen oder teure Schäden nimmt zu.

Im Detail können folgende Probleme auftreten:

  • Verschmutzte Filter und Wärmetauscher verschlechtern die Wärmeübertragung
  • Undichtigkeiten im Kältemittelkreislauf bleiben unbemerkt
  • Der Verdichter kann überlastet werden und frühzeitig ausfallen
  • Kleine Defekte entwickeln sich zu größeren Schäden
  • Garantieansprüche erlöschen bei vielen Herstellern ohne Nachweis der Wartung

Wann lohnt sich ein Wartungsvertrag?

Ein Wartungsvertrag lohnt sich direkt beim Kauf der Wärmepumpe und sollte möglichst mit dem Installateur abgeschlossen werden. So ist die kontinuierliche Optimierung des Heizsystems möglich, Garantiebedingungen werden eingehalten und Ausfälle frühzeitig vermieden. Der Vertrag sorgt für planbare Kosten, automatische Wartungstermine und oft einen bevorzugten Störungsservice.

Wartung selbst durchführen – was ist erlaubt?

Einige einfache Wartungsarbeiten an der Wärmepumpe dürfen selbst durchgeführt werden, solange dabei keine Eingriffe in den Kältekreislauf oder die Elektronik erfolgen. Folgende Aufgaben sind für Nutzer erlaubt:

  • Außeneinheit reinigen: Laub, Staub, Schnee und Schmutz entfernen
  • Luftein- und -auslässe freihalten: Blockierungen durch Pflanzen oder Gegenstände vermeiden
  • Filtereinsätze reinigen: Luftfilter regelmäßig ausbauen, absaugen oder auswaschen
  • Sichtprüfung durchführen: Anlage auf Undichtigkeiten, Rost oder ungewöhnliche Geräusche prüfen
  • Fehlermeldungen und Zählerstände kontrollieren: Display im Blick behalten und Fehlercodes dokumentieren
  • Temperaturen und Betriebszeiten notieren: Veränderungen erkennen und Fachbetrieb rechtzeitig informieren

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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