Wärmepumpe

Brauche ich einen Pufferspeicher bei einer Wärmepumpe?

Wer eine Wärmepumpe plant oder bereits nutzt, stößt früher oder später auf das Thema Pufferspeicher. In vielen Systemen ist er vorhanden, in anderen nicht notwendig. Ob Sie ihn wirklich brauchen, hängt von mehreren Faktoren ab. Hier erfahren Sie, wann ein Pufferspeicher für eine Wärmepumpe notwendig ist.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • • Ein Pufferspeicher ist nur notwendig, wenn ohne ihn kein sicherer oder störungsfreier Betrieb der Wärmepumpe möglich ist.
  • • Sinnvoll ist ein Pufferspeicher bei häufigem Takten, Heizkörpern, Sperrzeiten, kleinem Wasservolumen oder mehreren Wärmeerzeugern.
  • • Bei modulierenden Wärmepumpen, großen Heizkreisen und einfachen Hydrauliken kann auf einen Speicher verzichtet werden.
  • • Die Speichergröße richtet sich nach der Heizleistung – Faustformel: 30 bis 50 Liter pro kW.
  • • Der Anschluss erfolgt zwischen Wärmepumpe und Heizkreis.
  • • Ein nachträglicher Einbau ist möglich, sofern Platz und hydraulische Voraussetzungen stimmen.
  • • Pufferspeicher lassen sich mit PV oder Solarthermie kombinieren und steigern Effizienz, Lebensdauer und Komfort.

Ist ein Pufferspeicher für eine Wärmepumpe notwendig?

Ein Pufferspeicher ist nur dann notwendig, wenn die Wärmepumpe ohne ihn nicht sicher oder störungsfrei betrieben werden kann. Das betrifft vor allem Systeme mit unzureichendem Wasservolumen, fehlender Hydrauliktrennung oder bestimmten technischen Vorgaben des Herstellers.

In welchen Fällen ist ein Pufferspeicher sinnvoll?

Ein Pufferspeicher ist immer dann sinnvoll, wenn er den Betrieb der Wärmepumpe stabilisiert, die Effizienz steigert oder zusätzliche Energiequellen besser nutzbar macht. In folgenden Fällen bringt er klare Vorteile:

  • Bei häufigem Takten der Wärmepumpe: Ein Pufferspeicher reduziert das Ein- und Ausschalten der Wärmepumpe. Das spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
  • Bei Wärmepumpen mit Heizkörpern: Heizkörper benötigen meistens höhere Vorlauftemperaturen. Ein Pufferspeicher gleicht Temperaturschwankungen aus und sorgt für einen gleichmäßigen Betrieb.
  • Bei Wärmepumpenstromtarifen: Der Speicher überbrückt die Abschaltphasen und stellt sicher, dass während der Sperrzeiten weiterhin Heizwärme zur Verfügung steht.
  • Bei geringen Wassermengen im Heizkreis: Wenn das Heizsystem ein zu kleines Volumen hat, sorgt der Pufferspeicher für hydraulische Stabilität und verhindert Störungen.
  • Bei komplexen Hydrauliksystemen mit mehreren Wärmeerzeugern: Der Pufferspeicher wirkt als zentraler Wärmespeicher und entkoppelt die einzelnen Komponenten voneinander, was die Regelung vereinfacht.
  • Bei Einsatz von Solarthermie oder Photovoltaik mit Heizstab: Überschüssige Sonnenenergie kann im Pufferspeicher zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden. Das erhöht den Eigenverbrauch und die Autarkie.

Wann kann eine Wärmepumpe ohne Pufferspeicher betrieben werden?

Ein Pufferspeicher ist nicht zwingend erforderlich, wenn bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sind. In folgenden Fällen kann auf ihn verzichtet werden:

  • Modulierende Wärmepumpe mit passender Regelung: Wenn die Wärmepumpe ihre Leistung stufenlos an den Wärmebedarf anpassen kann, sind lange Laufzeiten ohne Takten möglich.
  • Großes Wasservolumen im Heizsystem: Systeme mit Fußbodenheizung oder großen Heizkreisen bieten ausreichend Speichervolumen und können Schwankungen ohne Pufferspeicher ausgleichen.
  • Keine Sperrzeiten im Stromtarif: Wenn die Wärmepumpe rund um die Uhr arbeiten kann, ist kein Wärmepuffer für Abschaltphasen nötig.
  • Einfache Hydraulik ohne mehrere Wärmeerzeuger: In Anlagen ohne Solaranlage oder weiteren Wärmeerzeuger genügt häufig die direkte Anbindung an das Heizsystem.
  • Herstellerfreigabe für Betrieb ohne Speicher: Einige Wärmepumpenhersteller erlauben den Verzicht auf einen Pufferspeicher, wenn bestimmte Installationsbedingungen eingehalten werden.

Wie groß sollte der Pufferspeicher für meine Wärmepumpe sein?

Die empfohlene Größe richtet sich nach der Heizleistung der Wärmepumpe. Als Faustformel gelten 30 bis 50 Liter Pufferspeicher pro Kilowatt Heizleistung. Für ein typisches Einfamilienhaus reicht meist ein Speicher mit 300 bis 800 Litern. Bei einer Wärmepumpe mit 7 kW Heizleistung empfiehlt sich ein Pufferspeicher mit etwa 210 bis 350 Litern Volumen. Wird zusätzlich Solarthermie eingebunden oder auch Warmwasser über den Pufferspeicher bereitgestellt, ist ein größeres Speichervolumen erforderlich.

Heizleistung Wärmepumpe Volumen Pufferspeicher
5 kW150 – 250 l
6 kW180 – 300 l
7 kW210 – 350 l
8 kW240 – 400 l
9 kW270 – 450 l
10 kW300 – 500 l
11 kW330 – 550 l
12 kW360 – 600 l

Wie wird der Pufferspeicher angeschlossen?

Der Pufferspeicher wird in das Heizsystem zwischen Wärmepumpe und Wärmeverteilung eingebunden. Der Anschluss erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Positionierung im Heizkreis: Der Pufferspeicher wird zwischen Wärmepumpe und Heizkreis installiert, meist in der Nähe des Heizungsverteilers. Bei Bedarf kann er auch als hydraulische Weiche genutzt werden.
  2. Anbindung der Wärmepumpe: Die Vorlaufleitung der Wärmepumpe führt in den oberen Bereich des Pufferspeichers, der Rücklauf in den unteren Teil. So wird die erzeugte Wärme zwischengespeichert.
  3. Anbindung des Heizkreises: Der Heizkreis entnimmt das Heizwasser ebenfalls im oberen Bereich und führt den Rücklauf wieder unten ein. Je nach Speicherart kann ein zusätzlicher Mischer notwendig sein.
  4. Einbau von Sensoren und Steuerung: Temperaturfühler im Pufferspeicher überwachen das Speicherniveau und steuern das Nachladen durch die Wärmepumpe. Diese Daten fließen in die Heizungsregelung ein.
  5. Integration von Zusatzkomponenten: Falls vorhanden, wird ein Heizstab, eine Frischwasserstation oder eine Solarthermie-Anbindung in das System integriert. Die Anschlüsse dafür befinden sich meist seitlich oder im unteren Bereich des Speichers.
  6. Hydraulischer Abgleich und Inbetriebnahme: Nach dem Anschluss erfolgt die Befüllung, Entlüftung und der hydraulische Abgleich der Anlage. Erst danach wird das System in Betrieb genommen.

Kann ich einen Pufferspeicher nachträglich installieren?

Ein Pufferspeicher kann in der Regel nachträglich in eine bestehende Wärmepumpenanlage eingebaut werden. Voraussetzung ist genügend Platz im Heizungsraum und eine passende hydraulische Einbindung. Der Einbau sollte durch eine Fachfirma erfolgen.

Pufferspeicher mit Photovoltaik oder Solarthermie kombinieren

Ein Pufferspeicher ist sowohl mit einer Photovoltaikanlage als auch mit Solarthermie kombinierbar. In beiden Fällen dient er als zentraler Wärmespeicher und erhöht die Nutzung der erzeugten Energie im eigenen Haushalt.

Speicherart Eignung für Photovoltaik Eignung für Solarthermie Funktionsweise
Standard-Pufferspeicher mit Heizstab geeignet nur eingeschränkt Speichert Heizwasser, PV-Einspeisung über Heizstab möglich
Pufferspeicher mit Heizstab sehr gut geeignet nicht geeignet PV-Strom wird über Heizstab zur Wärmeerzeugung genutzt
Schichtpufferspeicher eingeschränkt geeignet gut geeignet Wärme wird temperaturgestaffelt gespeichert, effizient bei Solarthermie
Kombispeicher sehr gut geeignet sehr gut geeignet Vereint Heiz- und Warmwasserbereitung, geeignet für PV + Solarthermie
Solarspeicher mit Frischwasser weniger geeignet optimal geeignet Mit Wärmetauscher für Solarthermie und hygienischer Warmwasserbereitung

Vorteile eines Pufferspeichers im Überblick

Ein Pufferspeicher verbessert den Betrieb der Wärmepumpe in mehreren Bereichen und sorgt für mehr Effizienz, Stabilität und Komfort im Heizsystem.

  • Weniger Takten der Wärmepumpe: Der Speicher verhindert häufiges Ein- und Ausschalten und schont so die Technik.
  • Höhere Effizienz der Heizungsanlage: Wärme wird zwischengespeichert und bedarfsgerecht abgegeben, was Energieverluste reduziert.
  • Längere Lebensdauer der Wärmepumpe: Gleichmäßiger Betrieb verringert den Verschleiß und reduziert Reparaturbedarf.
  • Mehr Komfort im Alltag: Heizwärme steht auch dann zur Verfügung, wenn die Wärmepumpe gerade nicht läuft.
  • Erhöhung der Systemstabilität: Der Pufferspeicher wirkt als hydraulische Entkopplung und verbessert die Regelbarkeit des Heizsystems.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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