Wärmepumpe

Wärmepumpenstrom: Günstiger Stromtarif für Ihre Wärmepumpe

Wärmepumpen gelten als effiziente Heizlösung – doch ihre Stromkosten hängen stark vom gewählten Tarif ab. Ein spezieller Wärmepumpenstrom kann die laufenden Kosten deutlich senken. Was hinter diesem Tarif steckt, wann er sich lohnt und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Wärmepumpenstrom ist ein vergünstigter Heizstromtarif mit separatem Zähler und Abschaltmöglichkeit durch den Netzbetreiber.
  • 2025 kostet Wärmepumpenstrom im Schnitt 27 ct/kWh und ist damit bis zu 20 % günstiger als Haushaltsstrom.
  • Voraussetzungen sind: separater Zähler, Steuerbarkeit, technische Ausstattung und Anmeldung beim Netzbetreiber.
  • Ein Wärmepumpentarif lohnt sich meist ab 3.000 kWh Jahresverbrauch, und besonders ab 5.000 kWh.
  • Kombination mit Photovoltaik ist möglich, erfordert aber Smart Meter und gutes Energiemanagement.

Was ist Wärmepumpenstrom?

Wärmepumpenstrom ist ein spezieller Heizstromtarif, der ausschließlich für den Betrieb einer Wärmepumpe genutzt wird und in der Regel günstiger als Haushaltsstrom ist. Der Tarif gilt nur für steuerbare Verbrauchseinrichtungen und setzt meist einen separaten Stromzähler voraus. Im Unterschied zu Haushaltsstrom darf der Netzbetreiber den Strombezug zeitweise unterbrechen, was durch den reduzierten Preis ausgeglichen wird.

Was kostet Wärmepumpenstrom 2025?

Wärmepumpenstrom kostet 2025 in Deutschland durchschnittlich rund 27 Cent pro Kilowattstunde. Haushaltsstrom liegt aktuell bei etwa 36 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist Wärmepumpenstrom rund 10 bis 20 % günstiger. Der Preisvorteil ergibt sich aus niedrigeren Netzentgelten, Konzessionsabgaben und der geringeren Mehrwertsteuer für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen.

Wie funktioniert ein Stromtarif für Wärmepumpen?

Ein Wärmepumpenstromtarif funktioniert über einen separaten Stromzähler, der ausschließlich den Stromverbrauch der Wärmepumpe erfasst. Der Netzbetreiber kann die Stromzufuhr zu bestimmten Zeiten drosseln oder unterbrechen, weil die Wärmepumpe als steuerbare Verbrauchseinrichtung gilt. Dafür erhalten Sie einen vergünstigten Arbeitspreis.

Es gibt zwei Modelle:

  • Einfachtarif mit Sperrzeiten: Der Netzbetreiber schaltet die Wärmepumpe zeitweise ab.
  • Doppeltarifzähler (HT/NT): Strom ist nachts (Niedertarifzeit) günstiger als tagsüber (Hochtarifzeit).

Voraussetzung ist in beiden Fällen die technische Möglichkeit zur Steuerung – z. B. über einen Rundsteuerempfänger.

Voraussetzungen für Wärmepumpenstrom

Zur Nutzung eines Wärmepumpenstromtarifs müssen bestimmte technische und rechtliche Bedingungen erfüllt sein. Diese Voraussetzungen sorgen dafür, dass der vergünstigte Tarif korrekt abgerechnet und vom Netzbetreiber gesteuert werden kann.

  • Separater Stromzähler: Die Wärmepumpe muss über einen eigenen Zähler verfügen, der den Verbrauch getrennt vom Haushaltsstrom misst.
  • Steuerbarkeit durch Netzbetreiber: Die Wärmepumpe muss als steuerbare Verbrauchseinrichtung gelten. Das bedeutet, der Netzbetreiber darf den Strombezug zeitweise unterbrechen (nach §14a EnWG), z. B. bei Netzüberlastung.
  • Technische Ausstattung (z. B. Rundsteuerempfänger): Die Anlage muss mit einem Empfangsgerät ausgestattet sein, das die Steuerbefehle des Netzbetreibers empfängt und umsetzt.
  • Anmeldung beim Netzbetreiber: Der Netzbetreiber muss über den Anschluss und Betrieb der steuerbaren Wärmepumpe informiert werden. In der Regel erfolgt dies über den Elektroinstallateur oder den Energieversorger.
  • Zugelassene Wärmepumpe: Es muss sich um eine fest installierte, netzgebundene Wärmepumpe handeln.

Lohnt sich ein Wärmepumpenstromtarif?

Wärmepumpenstrom lohnt sich in der Regel bei einem jährlichen Stromverbrauch über 3.000 kWh und die technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Besonders bei hohem Verbrauch ab 5.000 kWh sind die Einsparungen gegenüber Haushaltsstrom deutlich.

Im Folgenden finden Sie eine Beispielrechnung für eine Wärmepumpe mit einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh.

Tarif Haushaltsstrom Wärmepumpenstrom
Arbeitspreis 36 ct/kWh 27 ct/kWh
Jährliche Stromkosten 1.800 € 1.350 €
Jährliche Ersparnis 450 €

Ein separater Zähler und die Installation verursachen einmalige Zusatzkosten von etwa 300 bis 500 €, die sich oft schon nach ein bis zwei Jahren amortisieren.

Ein herkömmlicher Stromtarif kann günstiger sein, wenn der Verbrauch unter 3.000 kWh pro Jahr liegt, eine Photovoltaikanlage den Strombedarf der Wärmepumpe weitgehend deckt oder die Zusatzkosten für Zähler und Technik den Preisvorteil aufheben, z. B. bei unsanierten Altbauten mit aufwendiger Nachrüstung.

Wärmepumpenstrom und Photovoltaik – geht das zusammen?

Ein Stromtarif für Wärmepumpen und Photovoltaik lassen sich kombinieren, aber es braucht ein intelligentes Energiemanagement.

Mit einer PV-Anlage kann die Wärmepumpe vorrangig mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben werden. Reicht der Eigenstrom nicht aus, springt der Wärmepumpenstromtarif ein. Voraussetzung dafür ist in der Regel ein intelligentes Messsystem (Smart Meter).

Wichtig ist die richtige Priorisierung:

  • Eigenverbrauch aus PV-Anlage: Die Wärmepumpe wird vorrangig mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgt.
  • Zukauf von Wärmepumpenstrom: Nur wenn die PV-Leistung nicht reicht, wird Strom aus dem vergünstigten Tarif bezogen.
  • Steuerung über Smart Home oder Energiemanager: Damit die Wärmepumpe möglichst dann läuft, wenn Solarstrom verfügbar ist, lohnt sich ein automatisiertes Energiemanagement.

Achtung: Manche Wärmepumpentarife verbieten den gleichzeitigen Bezug mit PV-Strom. In diesem Fall muss zwischen Wärmepumpen- und Haushaltsstrom klar getrennt werden. Das lohnt sich oft nur, wenn die Wärmepumpe sehr viel Strom aus dem Netz bezieht. Bei hoher Eigenversorgung durch PV ist es meist wirtschaftlicher, auf einen gemeinsamen Zähler mit normalem Haushaltsstrom zu setzen.

Wie finde ich den passenden Tarif für Wärmepumpenstrom?

Den passenden Wärmepumpenstromtarif finden Sie über Vergleichsportale, regionale Anbieter oder durch Beratung beim Netzbetreiber.

Ein guter Tarif zeichnet sich durch einen günstigen Arbeitspreis (ct/kWh), moderate Grundgebühren und faire Vertragsbedingungen aus. Wichtig ist, dass der Anbieter Wärmepumpentarife explizit anbietet und Sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen.

Achten Sie bei der Auswahl auf folgende Punkte:

  • Arbeitspreis: Je niedriger, desto besser.
  • Grundpreis: Monatliche Grundgebühr, oft zwischen 8 und 15 €.
  • Vertragslaufzeit: Kurze Laufzeiten bieten mehr Flexibilität.
  • Abschaltzeiten: Klären Sie, ob und wann der Netzbetreiber abschalten darf.
  • Kombinierbarkeit mit PV: Manche Tarife schließen den gleichzeitigen Eigenverbrauch aus.
  • Anbieterwahl: Prüfen Sie sowohl große Energieversorger (z. B. E.ON, EnBW, Vattenfall) als auch lokale Stadtwerke.

So gehen Sie vor:

  • Zähler prüfen: Ist ein separater Zähler vorhanden oder möglich?
  • Netzbetreiber kontaktieren: Gibt es Einschränkungen oder Vorgaben?
  • Vergleich starten: Nutzen Sie Portale wie Verivox oder Check24.
  • Tarife vergleichen: Arbeitspreis, Grundpreis, Mindestlaufzeit, Kündigungsfristen.
  • Wechsel einleiten: Der neue Anbieter kümmert sich meist um die Kündigung.

Förderung und gesetzliche Regelung (§ 14a EnWG)

Seit 2024 gelten neue Vorgaben für Wärmepumpenstrom nach § 14a EnWG. Wärmepumpen zählen nun offiziell zu den steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Das bedeutet: Wenn die Wärmepumpe als steuerbare Anlage beim Netzbetreiber angemeldet ist, darf dieser sie zeitweise drosseln oder abschalten – maximal 2 Stunden am Stück und 6 Stunden pro Tag. Im Gegenzug erhalten Sie reduzierte Netzentgelte.

Das für Wärmepumpenstrom bedeutet konkret:

  • Der Netzbetreiber darf die Wärmepumpe bei hoher Netzauslastung vorübergehend regulieren.
  • Im Gegenzug erhalten Sie einen Rabatt auf die Netzentgelte – teils bis zu 60 % Ersparnis beim Strompreisanteil für Netznutzung.
  • Der günstigere Tarif wird automatisch vom Stromanbieter weitergegeben.

Tipps zum Stromsparen mit Wärmepumpe

Mit der richtigen Einstellung und Technik können Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe deutlich senken – ohne auf Komfort zu verzichten.

  • Heizkurve optimieren: Die Heizkurve bestimmt, wie stark die Vorlauftemperatur bei sinkender Außentemperatur steigt. Eine zu hohe Einstellung führt zu unnötigem Stromverbrauch. Passen Sie die Kurve an die örtlichen Gegebenheiten an.
  • Vorlauftemperatur senken: Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Ideal sind um die 35 °C. Dafür müssen Heizflächen wie Fußbodenheizungen oder Niedertemperaturheizkörper ausgelegt sein.
  • Wärmedämmung verbessern: Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto weniger Energie verliert es. Schon das Abdichten von Fenstern und Türen oder eine Dämmung der Kellerdecke kann den Stromverbrauch spürbar senken.
  • Raumtemperatur anpassen: Jeder Grad weniger spart etwa 6 % Heizenergie. 21 °C im Wohnbereich und 18 °C im Schlafzimmer sind oft ausreichend.
  • Stromverbrauch regelmäßig kontrollieren: Mit einem Smart Meter oder Energiezähler können Sie den Verbrauch Ihrer Wärmepumpe überwachen und schnell reagieren, wenn der Verbrauch ungewöhnlich steigt.
  • Warmwasserbereitung optimieren: Die Warmwasserbereitung erhöht oft den Stromverbrauch. Eine Absenkung der Zieltemperatur auf 50 bis 55 °C (statt 60 °C) spart Energie. Legionellenschutz kann auch zeitgesteuert erfolgen.
  • Eigenstrom aus Photovoltaik nutzen: Mit einer PV-Anlage decken Sie einen Teil des Strombedarfs selbst ab. Ein Energiemanager kann die Wärmepumpe bevorzugt dann starten, wenn Solarstrom verfügbar ist.
  • Regelmäßige Wartung sicherstellen: Ein sauberer Wärmetauscher und ein korrekt befülltes Kältemittelsystem sorgen für einen effizienten Betrieb. Lassen Sie die Anlage jährlich warten.

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💬 FAQ rundum Wärmepumpenstrom

Kann ich Wärmepumpenstrom auch ohne separaten Zähler nutzen?

Für Wärmepumpenstrom ist ein separater Zähler Pflicht, damit der Stromverbrauch der Wärmepumpe vom Haushaltsstrom getrennt erfasst werden kann.

Was passiert bei einer Netzabschaltung?

Bei einer Abschaltung durch den Netzbetreiber pausiert die Wärmepumpe für maximal 2 Stunden – die Raumtemperatur bleibt dabei in der Regel stabil.

Ist Wärmepumpenstrom immer günstiger?

Im Arbeitspreis, ist Wärmepumpenstrom immer günstiger. Ob sich der Tarif lohnt, hängt überwiegend vom Verbrauch ab, aber auch vom Grundpreis und den Bedingungen des Anbieters. Ein Vergleich ist entscheidend.

Warum gibt es Unterschiede zwischen Anbietern?

Anbieter legen Arbeitspreis, Grundgebühr und Vertragsbedingungen individuell fest. Auch regionale Netzgebühren und Abschaltregelungen führen zu Preisunterschieden.

Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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