Wärmepumpe mieten: Lohnt sich das?

Wärmepumpe mieten

Hohe Investitionskosten schrecken Hausbesitzer vom Umstieg auf eine Wärmepumpe ab. Anbieter bieten Mietmodelle an, um diese Situation zu umgehen und stellen Rundum-sorglos-Pakete bereit, Service inklusive und ohne Risiko. Ob sich dieses Modell wirklich lohnt und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste im Überblick

  • Mit dem Mieten einer Wärmepumpe meiden Sie hohe Anschaffungskosten.
  • Mieter profitieren von festen Kosten, inkludierter Wartung und technischer Verantwortung durch den Anbieter.
  • Über die Laufzeit entstehen jedoch höhere Gesamtkosten als beim Kauf.
  • Förderungen sind bei Mietmodellen nicht erhältlich.
  • Achten Sie auf transparente Verträge, feste Preise und Regelungen für Wartung und Hausverkauf.

Warum eine Wärmepumpe mieten?

Das Mieten einer Wärmepumpe lohnt sich, wenn Sie hohe Anschaffungskosten vermeiden und feste monatliche Kosten bevorzugen. Sie erhalten ein Rundum-sorglos-Paket mit Wartung und Reparatur durch den Anbieter. Das Modell bietet Planungssicherheit und eignet sich besonders für Hausbesitzer ohne Eigenkapital. Der Anbieter bleibt Eigentümer der Anlage und übernimmt die technische Verantwortung während der gesamten Vertragslaufzeit.

Was sind die Vorteile?

Die Miete einer Wärmepumpe bietet mehrere Vorteile, die insbesondere für kostenbewusste Hausbesitzer mit Wunsch nach Planungssicherheit attraktiv sind:

  • Keine hohen Anschaffungskosten: Sie vermeiden die einmalige Investition von 20.000 € oder mehr und zahlen stattdessen eine monatliche Mietrate.
  • Feste monatliche Kosten: Die Mietrate bleibt über die gesamte Laufzeit konstant. Das erleichtert die finanzielle Planung.
  • Wartung und Reparatur inklusive: Der Anbieter übernimmt die Instandhaltung und behebt Störungen ohne zusätzliche Kosten.
  • Keine Verantwortung für Technik und Ausfallrisiken: Die Wärmepumpe bleibt Eigentum des Vermieters. Sie tragen kein Risiko bei Defekten oder veralteter Technik.
  • Schneller Zugang zu moderner Heiztechnik: Auch ohne Eigenkapital können Sie auf eine effiziente und umweltfreundliche Wärmepumpe umsteigen.
  • Geringerer organisatorischer Aufwand: Installation, Service und oft auch die Genehmigung laufen über den Anbieter.

Welche Nachteile und Risiken hat das Mietmodell?

Das Mietmodell für Wärmepumpen bietet einige Vorteile, bringt jedoch auch einige Nachteile und Risiken mit sich, die Sie vor Vertragsabschluss genau prüfen sollten:

  • Höhere Gesamtkosten: Über die gesamte Laufzeit zahlen Sie meist mehr als beim Kauf einer Wärmepumpe. Die monatliche Miete summiert sich zu einem deutlich höheren Gesamtbetrag.
  • Lange Vertragslaufzeiten: Mietverträge laufen oft über 10 bis 20 Jahre. Ein vorzeitiger Ausstieg ist meist nur mit hohen Kosten oder gar nicht möglich.
  • Keine Förderung möglich: Staatliche Förderungen wie die BAFA-Zuschüsse gelten in der Regel nur für gekaufte Wärmepumpen. Beim Mietmodell profitieren Sie oft nicht davon.
  • Weniger Flexibilität: Sie sind an einen Anbieter gebunden. Ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter oder ein technisches Upgrade ist meist nicht ohne Weiteres möglich.
  • Unklare Vertragsbedingungen: Manche Verträge sind intransparent oder beinhalten unklare Regelungen zu Wartung, Versicherung oder Ersatz bei Defekten. Das kann zu Streitigkeiten führen.
  • Abhängigkeit vom Anbieter: Sie sind während der gesamten Laufzeit auf die Leistungen und Reaktionszeiten des Vermieters angewiesen. Bei schlechter Betreuung entsteht ein hohes Risiko für Komfortverluste.
  • Unklarheit bei Hausverkauf: Wenn Sie das Haus verkaufen, kann der Mietvertrag zum Problem werden. Nicht jeder Käufer möchte ein Haus mit gemieteter Heiztechnik übernehmen.

Welche Kosten entstehen beim Mieten einer Wärmepumpe?

Für das Mieten einer Wärmepumpe können Sie mit monatlichen Kosten von rund 180 bis 300 Euro rechnen. Über die gesamte Laufzeit belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 25.000 bis 45.000 Euro. Sie müssen die hohen Anschaffungskosten zwar nicht tragen, doch dafür fallen die Kosten insgesamt um bis zu 15.000 Euro höher aus als beim Kauf.

Wird das Mieten gefördert?

Das Mieten einer Wärmepumpe wird in der Regel nicht staatlich gefördert. Förderprogramme wie der KfW-Zuschuss 458 setzen voraus, dass Sie Eigentümer der Anlage sind. Da gemietete Wärmepumpen im Besitz des Anbieters bleiben, erfüllen sie meist nicht die Fördervoraussetzungen. Einige Anbieter bieten jedoch eigene Boni oder Rabatte an, die aber nicht mit staatlichen Förderungen gleichzusetzen sind.

Worauf Sie achten sollten

Wenn Sie eine Wärmepumpe mieten möchten, sollten Sie den Vertrag genau prüfen und einige wichtige Punkte beachten, um langfristige Nachteile zu vermeiden:

  • Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen: Achten Sie auf die Dauer des Mietvertrags. Laufzeiten von 10 bis 20 Jahren sind üblich. Prüfen Sie, ob eine vorzeitige Kündigung möglich ist und welche Kosten dabei entstehen.
  • Verantwortung für Wartung und Reparatur: Klären Sie, ob der Anbieter alle Wartungs- und Reparaturkosten übernimmt. Nicht alle Verträge enthalten ein vollständiges Servicepaket.
  • Eigentumsverhältnisse der Anlage: Die Wärmepumpe bleibt Eigentum des Anbieters. Prüfen Sie, was am Ende der Laufzeit passiert und ob eine Übernahme möglich ist.
  • Kostenentwicklung und Preisbindung: Stellen Sie sicher, dass die monatlichen Mietkosten über die gesamte Laufzeit vertraglich festgelegt sind. Variabel gestaltete Preise können zu unerwarteten Mehrkosten führen.
  • Förderfähigkeit und steuerliche Auswirkungen: Mietmodelle sind meist nicht förderfähig. Klären Sie im Vorfeld, ob das Modell Auswirkungen auf Ihre steuerliche Situation hat.
  • Regelungen bei Hausverkauf oder Eigentümerwechsel: Prüfen Sie, wie mit dem Mietvertrag bei einem Hausverkauf umgegangen wird. Manche Anbieter verlangen eine Übernahme durch den Käufer oder eine Ablösesumme.
  • Transparenz und Seriosität des Anbieters: Achten Sie auf transparente Vertragsunterlagen, klar definierte Leistungen und einen seriösen Anbieter mit Referenzen und Erfahrung im Wärmepumpenbereich.

Erfahrungen mit Wärmepumpe mieten

In diesem Forum-Thread zeigen sich viele Nutzer kritisch gegenüber dem Mietmodell für Wärmepumpen. Häufig werden hohe Gesamtkosten und unklare Vertragsbedingungen genannt. Besonders problematisch empfinden viele die Indexbindung der Mietpreise, die zu steigenden monatlichen Raten führen kann. Auch beim Hausverkauf sehen Nutzer ein Risiko, da der Vertrag oft nicht ohne Weiteres übertragbar ist oder Ablösesummen verlangt werden. Zwar übernehmen Anbieter meist Wartung und Reparatur, doch bleibt die tatsächliche Zuständigkeit in der Praxis oft unklar. Einige Beiträge rechnen vor, dass sich Mietkosten über 15 Jahre auf über 40.000 Euro summieren und damit deutlich über dem Kaufpreis liegen.

Fazit: Für wen lohnt sich das Mietmodell?

Das Mietmodell für Wärmepumpen lohnt sich vor allem für Hausbesitzer, die keine hohen Anschaffungskosten tragen möchten und stattdessen planbare, monatliche Ausgaben bevorzugen. Es bietet sich an, wenn Sie Wert auf ein Rundum-sorglos-Paket mit Wartung und Service legen und technisches Risiko vermeiden wollen. Wenn Sie jedoch langfristig sparen und Förderungen nutzen möchten, ist der Kauf in vielen Fällen die wirtschaftlichere Lösung.

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