Eigenverbrauch optimieren: So geht’s!
Die eigene PV-Anlage hat viele Vorteile, doch Sie können die Wirtschaftlichkeit durch gezielte Maßnahmen verbessern. Warum ein hoher Eigenverbrauch wichtig ist und wie Sie ihn erhöhen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was bedeutet Eigenverbrauch?
Eigenverbrauch ist der Anteil des Solarstroms, den Sie direkt im eigenen Haushalt nutzen. Er entsteht, wenn Ihre Photovoltaikanlage Strom produziert und Sie diesen sofort verbrauchen. Jeder selbst verbrauchte Kilowattstunde senkt Ihre Stromrechnung und steigert Ihre Unabhängigkeit vom Netz. Zudem macht ein hoher Eigenverbrauch Ihre PV-Anlage wirtschaftlicher.
Warum sollte man den Eigenverbrauch erhöhen?
Indem Sie den Eigenverbrauch erhöhen, senken Sie Ihre laufenden Stromkosten und machen sich unabhängiger vom Energieversorger. Jede selbst genutzte Kilowattstunde ist günstiger als Strom aus dem Netz.
Derzeit liegen die Stromgestehungskosten für Photovoltaik zwischen 4,1 und 14,4 Cent pro Kilowattstunde. Währenddessen liegt der Strompreis im Durchschnitt für Haushaltskunde bei 39,7 Cent pro Kilowattstunde. Das heißt, Sie sparen bis zu 35,6 Cent pro Kilowattstunde, den Sie selbst verbrauchen. Somit steigern Sie die Effizienz Ihrer Photovoltaikanlage und die Investition amortisiert sich schneller.
8 Möglichkeiten für einen höheren Eigenverbrauch
Sie können Ihren Eigenverbrauch mit einem Stromspeicher, einem angepassten Verbrauchsverhalten und intelligentem Lastmanagement sowie weiteren Verbraucher wie Wärmepumpen, Wallboxen oder Warmwasserbereitung erhöhen.
Stromspeicher nutzen
Ein Stromspeicher speichert überschüssigen Solarstrom und stellt ihn abends oder nachts zur Verfügung. Der Nutzen liegt in einer deutlichen Erhöhung des Eigenverbrauchs und einer höheren Unabhängigkeit vom Stromnetz. Die Kosten liegen je nach Größe zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Mit Speicher können Sie die Eigenverbrauchsquote um 20 bis 30 Prozent steigen.
Verbrauchsverhalten anpassen
Durch bewusstes Nutzen von Geräten wie Waschmaschine, Spülmaschine oder Trockner während der Mittagsstunden lässt sich mehr Solarstrom direkt verbrauchen. Diese Maßnahme verursacht keine zusätzlichen Kosten. Der Nutzen liegt in einer einfachen und sofort wirksamen Optimierung. So können Sie Ihre Eigenverbrauchsquote um bis zu 10 Prozent erhöhen.
Verbraucher intelligent steuern (Lastmanagement)
Mit einem Energiemanager schalten sich Geräte automatisch ein, wenn die PV-Anlage viel Strom produziert. Dadurch wird der Eigenverbrauch optimiert, ohne dass Sie ständig manuell eingreifen müssen. Die Kosten liegen bei einigen hundert bis wenigen tausend Euro. Der Eigenverbrauch lässt sich damit um 10 bis 15 Prozent steigern.
Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren
Eine Wärmepumpe nutzt den Solarstrom zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Die Investition ist zwar hoch, doch die Kombination bringt langfristige Einsparungen bei den Heizkosten. Der Eigenverbrauch steigt um 25 bis 35 Prozent.
E-Auto mit Solarstrom laden
Ein Elektroauto kann als großer Verbraucher den PV-Strom effizient nutzen. Tagsüber geladen, wenn die Sonne scheint, erhöht es die Eigenverbrauchsquote deutlich. Die Kosten entstehen lediglich für die Wallbox. Der Nutzen ist hoch und der Eigenverbrauch steigt um 15 bis 25 Prozent.
Warmwasser mit PV-Strom bereiten
Mit einem Heizstab kann überschüssiger Solarstrom für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Die Kosten für Technik und Installation sind überschaubar. Der Nutzen liegt in reduzierten Heizkosten und einem flexiblen Speicher für Solarenergie. Damit erhöhen Sie den Eigenverbrauch um 10 bis 20 Prozent.
Stromcloud
Eine Stromcloud ist ein virtueller Speicher beim Energieversorger. Überschüssiger Solarstrom wird ins Netz eingespeist und als Guthaben gespeichert. Später können Sie Strom in gleicher Menge zurückholen. Die Kosten entstehen durch monatliche Gebühren. Der Eigenverbrauch lässt sich damit um 10 bis 20 Prozent steigern.
Mieterstrom
Bei Mehrfamilienhäusern können Eigentümer Solarstrom direkt an Mieter verkaufen. Dadurch wird der erzeugte Strom im Haus verbraucht und nicht ins Netz eingespeist. Die Kosten liegen in der Verwaltung und Abrechnung. Der Nutzen ist eine hohe Auslastung der PV-Anlage und eine verbesserte Wirtschaftlichkeit. Die Eigenverbrauchsquote steigt um 45 bis 55 Prozent.
Welche Ersparnisse sind durch einen höheren Eigenverbrauch möglich?
Die Ersparnis durch höheren Eigenverbrauch hängt von Strompreis und Eigenverbrauchsquote ab. Jede selbst genutzte Kilowattstunde spart aktuell rund 30 bis 40 Cent, während die Einspeisevergütung nur etwa 8 Cent beträgt. Steigern Sie den Eigenverbrauch von 30 auf 60 Prozent, können Sie bei einer 10 kWp-Anlage bis zu 800 Euro Stromkosten pro Jahr zusätzlich sparen.
Beispielrechnung
Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh im Jahr möchte eine 7 kWp große Photovoltaikanlage installieren. Die Kosten betragen 10.000 Euro. Im Beispiel wird ein Eigenverbrauch von 30 % angenommen. Der übrige Strom wird für eine Einspeisevergütung von 7,86 Cent pro Kilowattstunde ins Netz eingespeist.
Die Investitionskosten sind bei einer PV-Anlage mit Stromspeicher zwar höher, doch langfristig fallen die Ersparnisse höher aus. Bei diesem Beispiel würden Sie zwar 5.000 Euro mehr investieren, doch während der Lebensdauer einer PV-Anlage 7.000 bis 10.000 Euro mehr sparen.
Welche Faktoren beeinflussen den Eigenverbrauch?
Der Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage hängt von mehreren technischen und nutzerabhängigen Faktoren ab u.a.:
- Haushaltsgröße: Größere Haushalte haben meist einen höheren Strombedarf und können mehr Solarstrom direkt nutzen.
- Verbrauchsprofil: Wer tagsüber viel Strom benötigt, steigert automatisch den Eigenverbrauch.
- Größe der PV-Anlage: Eine sehr große Anlage produziert oft mehr Strom als direkt verbraucht wird, wodurch der Eigenverbrauchsanteil sinkt.
- Batteriespeicher: Ein Speicher verschiebt den Strom in die Abend- und Nachtstunden und erhöht den Eigenverbrauch deutlich.
- Elektroauto oder Wärmepumpe: Zusätzliche Verbraucher mit hohem Strombedarf steigern den Eigenverbrauch erheblich.
- Steuerungstechnik (Lastmanagement): Smarte Energiemanager optimieren den Betrieb von Geräten und erhöhen den Eigenverbrauch ohne großen Mehraufwand.
Fazit: Ein hoher Eigenverbrauch lohnt sich
Ein hoher Eigenverbrauch lohnt sich, weil Sie damit Stromkosten senken und unabhängiger vom Energieversorger werden. Durch Maßnahmen wie Batteriespeicher, intelligente Steuerung, Wärmepumpe oder E-Auto nutzen Sie mehr Ihres selbst erzeugten Stroms und steigern die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage. Prüfen Sie, welche Kombination aus Maßnahmen zu Ihrem Haushalt passt, damit Sie den Eigenverbrauch gezielt erhöhen.
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