Welche Typen von Wärmepumpen gibt es?

Wärmepumpentypen

Wärmepumpen gewinnen zunehmend an Bedeutung als umweltfreundliche Alternative zu klassischen Heizsystemen. Dabei funktionieren nicht alle Wärmepumpen gleich. Ihr Typ bestimmt, wie effizient sie arbeiten, welche Voraussetzungen sie benötigen und wie gut sie für bestimmte Gebäude geeignet sind. In diesem Artikel finden Sie einen Überblick über die Wärmepumpentypen.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Der Typ von Wärmepumpe wird nach der genutzten Wärmequelle wie Luft, Erde oder Wasser bezeichnet.
  • Es gibt Luft-Wasser-, Sole-Wasser-, Wasser-Wasser-, Luft-Luft-, Hybrid-, Hochtemperatur- und Warmwasser-Wärmepumpen.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für Nachrüstungen, da sie flexibel und einfach installierbar sind.
  • Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten hohe Effizienz, benötigen jedoch aufwändige Installationen und Genehmigungen.
  • Hybrid- und Hochtemperatur-Wärmepumpen sind ideal für Altbauten mit hohen Vorlauftemperaturen.
  • Die Wahl der passenden Wärmepumpe hängt von Faktoren wie Gebäudetyp, Wärmequelle, Effizienz, Kosten und baulichen Voraussetzungen ab.

Welche Typen von Wärmepumpen gibt es?

Sie können verschiedene Arten von Wärmepumpen aussuchen, darunter Luft-Wasser-, Sole-Wasser-, Wasser-Wasser-, Luft-Luft-, Hybrid-, Hochtemperatur- und Warmwasser-Wärmepumpen. Jede Variante besitzt spezifische Merkmale, die sie für verschiedene Anwendungen und Anforderungen besonders geeignet machen.

Eigenschaft Luft-Wasser-Wärmepumpe Sole-Wasser-Wärmepumpe Wasser-Wasser-Wärmepumpe Luft-Luft-Wärmepumpe Hybrid-Wärmepumpe Hochtemperatur-Wärmepumpe Warmwasser-Wärmepumpe
Wärmequelle Außenluft Erdwärme (über Kollektoren oder Sonden) Grundwasser Außenluft Luft oder Erde + fossiler Brennstoff Außenluft, Erde oder Wasser Raumluft oder Abluft
Wärmeverteilsystem Wasserführend Wasserführend Wasserführend Luftführend Wasserführend Wasserführend Wasserführend (Warmwasser)
JAZ (Jahresarbeitszahl) 3,5 – 4,0 4,0 – 5,0 4,5 – 5,5 3,0 – 3,5 3,5 – 4,5 3,0 – 4,0 2,5 – 3,5
Einsatzbereich Neubau und Altbau mit guter Dämmung Neubau und Altbau mit ausreichendem Platz für Erdarbeiten Neubau und Altbau mit konstantem Grundwasserstand Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser Neubau und Altbau mit hohem Heizbedarf Altbau mit klassischen Heizkörpern Warmwasserbereitung in Einfamilienhäusern und Wohnungen
Anforderungen Gute Dämmung und Platz für Außeneinheit Platz für Erdarbeiten, Genehmigungen für Bohrungen notwendig Geeignetes Grundwasser und Genehmigungen erforderlich Sehr gute Gebäudedämmung, kontrollierte Wohnraumlüftung Kombination mit bestehendem fossilen Heizsystem sinnvoll Vorhandene Heizkörper, hohe Vorlauftemperaturen Raum- oder Abluft
Vorteile Einfache Installation, geringe Investitionskosten Sehr hohe Effizienz, konstante Wärmequelle Höchste Effizienz, konstante Wärmequelle das ganze Jahr Geringe Anschaffungskosten, keine Heizkörper erforderlich Flexible Energieversorgung, höhere Versorgungssicherheit Ideal für ältere Gebäude, effizient mit bestehenden Heizkörpern Geringe Kosten, einfache Nachrüstung
Nachteile Effizienz sinkt bei niedrigen Temperaturen Hohe Installationskosten durch Erdarbeiten Hohe Kosten für Genehmigungen und Installation Geringe Effizienz bei niedrigen Temperaturen Höhere Betriebskosten durch fossile Brennstoffe Höhere Anschaffungskosten, höherer Stromverbrauch Nur für Warmwasser geeignet, begrenzte Leistung

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luftwärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle und überträgen die gewonnene Energie auf ein Heizsystem via eines Kältemittelskreislaufs. Die Effizienz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe hängt von der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur des Heizsystems ab. Sie arbeitet besonders wirtschaftlich bei gut gedämmten Gebäuden mit Fußbodenheizung oder Niedertemperatur-Heizkörpern.

 Schema einer Luft-Wasser-Wärmepumpe im Einfamilienhaus

Die Aufstellung kann im Außenbereich oder im Gebäudeinneren erfolgen. Zudem ist eine Split-Variante möglich, wo die Wärmepumpe in Außen- und Inneneinheit aufgeteilt wird. Außen aufgestellte Geräte benötigen ausreichend Abstand zu Wänden und Nachbargrundstücken, damit die Geräuschemissionen minimiert werden.

Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich für Neubauten und sanierte Altbauten mit moderatem Wärmebedarf. Sie sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung und erfordern keine Erdarbeiten oder Genehmigungen. Der größte Vorteil liegt in der einfachen Installation und der breiten Einsetzbarkeit. Allerdings nimmt die Effizienz im Winter ab.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die im Erdreich gespeicherte Wärme für die Beheizung von Gebäuden. Sie nimmt die Erdwärme auf und wandelt sie über einen Kältemittelkreislauf in Heizwärme um. Da die Erdtemperatur über das Jahr hinweg relativ konstant bleibt, arbeitet sie besonders effizient. Die Aufstellung ist mit Flächenkollektoren, Erdwärmekörben oder Erdsonden möglich.

  • Flächenkollektoren benötigen eine große Freifläche,
  • Erdwärmekörbe sind platzsparender, aber weniger effizient, und
  • Erdsonden reichen tief ins Erdreich, sind jedoch kostenintensiv und genehmigungspflichtig.
Schema einer Sole-Wasser-Wärmepumpe im Einfamilienhaus

Diese Wärmepumpe bietet eine hohe Effizienz und niedrige Betriebskosten, arbeitet leise und unabhängig von der Außentemperatur. Allerdings sind die Anschaffungskosten höher und die Installation erfordert baulichen Aufwand. Sie eignet sich besonders für Neubauten mit ausreichend Grundstücksfläche, auf der eine Bohrung oder ein Kollektor verlegt werden kann.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt das Grundwasser als Wärmequelle, indem sie ihm über einen Förderbrunnen Wärme entzieht und diese über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgibt. Das abgekühlte Wasser wird anschließend über einen Schluckbrunnen zurückgeleitet. Da Grundwasser ganzjährig relativ konstante Temperaturen von etwa 8 bis 12 °C aufweist, arbeitet diese Wärmepumpe besonders effizient. Die Installation erfordert eine Brunnenanlage mit zwei Brunnen, ausreichend Grundwasservorkommen und eine geeignete Bodenbeschaffenheit. Zudem sind Genehmigungen notwendig, da Eingriffe ins Grundwasser strengen Vorschriften unterliegen

Schema einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe im Einfamilienhaus

Ihr größter Vorteil ist die hohe Effizienz, die sich in einer besseren Jahresarbeitszahl im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen zeigt. Allerdings sind die Erschließungskosten hoch, und die Wasserqualität muss regelmäßig überprüft werden. Besonders geeignet ist sie für Neubauten oder große Bestandsgebäude mit hohem Wärmebedarf, wenn die geologischen Voraussetzungen stimmen. Ist das Grundwasser gut zugänglich und von stabiler Qualität, bietet die Wasser-Wasser-Wärmepumpe eine nachhaltige und effiziente Heizlösung.

Luft-Luft-Wärmepumpe

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt die Abluft eines Gebäudes als Wärmequelle und überträgt die gewonnene Energie auf die Frischluft. Sie arbeitet mit einem Wärmetauscher, der der Abluft Wärme entzieht und diese an die einströmende Luft weitergibt. Da kein wassergeführtes Heizsystem erforderlich ist, eignet sie sich besonders für Passivhäuser und Gebäude mit kontrollierter Wohnraumlüftung. Die Effizienz hängt stark von der Gebäudedämmung ab, da unkontrollierte Wärmeverluste die Leistung beeinträchtigen können.

Der größte Vorteil liegt in der einfachen Installation und den niedrigen Anschaffungskosten. Allerdings kann die Wärmepumpe kein Warmwasser bereitstellen und erfordert ein Lüftungssystem, was ihren Einsatz auf Niedrigenergie- und Passivhäuser beschränkt. Sie ermöglicht eine direkte Wärmeübertragung und sorgt für ein angenehmes Raumklima, ist jedoch in Bestandsgebäuden wirtschaftlich kaum nutzbar.

Warmwasser-Wärmepumpe

Eine Warmwasser-Wärmepumpe nutzt Umgebungsluft oder Abluft zum Erwärmen des Trinkwassers. Sie entzieht der Luft Wärme und überträgt diese über ein Kältemittel auf das Wasser im integrierten Speicher. Dadurch reduziert sie den Stromverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Boilern erheblich. Die Effizienz hängt von der Umgebungstemperatur ab, weshalb warme Räume wie Heizungs- oder Hauswirtschaftsräume ideale Standorte sind. Auch die Nutzung von Abluft aus Lüftungssystemen kann die Effizienz steigern.

Die Installation erfordert eine gute Luftzirkulation, damit die Wärmepumpe effizient arbeiten kann. Sie eignet sich für Haushalte, die ihre Warmwasserversorgung unabhängig von der Heizungsanlage betreiben möchten. Vorteile sind der geringe Stromverbrauch, die einfache Nachrüstung und die Nutzung von Abwärme. Nachteile bestehen in der Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur und dem begrenzten Warmwasservolumen bei hoher Nutzung.

Hybrid-Wärmepumpe

Eine Hybrid-Wärmepumpe kombiniert eine Wärmepumpe mit einem zweiten Heizsystem, meist einer Gas-Brennwerttherme. Sie nutzt primär Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser und schaltet bei hoher Heizlast oder niedrigen Temperaturen automatisch auf die Zusatzheizung um. Dadurch bleibt die Wärmeversorgung konstant und die Effizienz wird maximiert. Besonders geeignet ist sie für Bestandsgebäude, in denen eine alleinige Wärmepumpe nicht ausreicht, z. B. unsanierte Bestandsgebäude.

Hybrid-Wärmepumpen bieten eine hohe Betriebssicherheit und nutzen immer die effizienteste Energiequelle. Dadurch reduzieren sie Heizkosten, bleiben aber in manchen Fällen von fossilen Brennstoffen abhängig. Die Investitionskosten sind höher als bei einer reinen Wärmepumpe, doch sie ermöglichen eine flexible und zuverlässige Wärmeversorgung. Wer eine nachhaltige Heizlösung sucht, aber nicht vollständig auf eine Wärmepumpe umsteigen kann oder möchte, findet in der Hybrid-Technik eine sinnvolle Alternative.

Hochtemperatur-Wärmepumpe

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 80 °C. Im Vergleich zu anderen Wärmepumpen erhöht sie die Temperatur des Heizwassers durch spezielle Verdichterstufen. Dadurch eignet sie sich besonders für Gebäude mit alten Heizkörpern, die höhere Temperaturen benötigen.

Hochtemperatur-Wärmepumpen bieten eine effiziente Alternative zu Gas- oder Ölheizungen, insbesondere in Altbauten oder schlecht gedämmten Häusern. Ihr Hauptvorteil liegt in der hohen Heizleistung und der Möglichkeit zur Nutzung bestehender Radiatoren. Allerdings sind die Anschaffungskosten höher und der Betrieb ist weniger effizient als bei Niedertemperatur-Wärmepumpen. Zudem ist eine leistungsstarke Stromversorgung notwendig.

Welche Wärmepumpe ist die richtige?

Welche Wärmepumpe für Sie die richtige ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, dem Heizbedarf und der Gebäudestruktur ab. Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für die Nachrüstung, da sie einfach und flexibel installierbar sind. Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten eine hohe Effizienz, benötigen aber ausreichend Grundstücksfläche und aufwändige Erdarbeiten. Hochtemperatur-Wärmepumpen sind ideal für Altbauten mit bestehenden Radiatoren.

Wärmepumpen-Typ Effizienz Kosten Installation Eignung für Neubauten Eignung für Bestandsgebäude
Luft-Wasser-Wärmepumpe Mittel Günstig Einfach
Luft-Luft-Wärmepumpe Niedrig Günstig Einfach
Sole-Wasser-Wärmepumpe Hoch Hoch Aufwendig
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Hoch Hoch Komplex
Hybrid-Wärmepumpe Mittel Mittel Mittel
Hochtemperatur-Wärmepumpe Mittel–Hoch Hoch Mittel
Warmwasser-Wärmepumpe Mittel Günstig Einfach

Für welche Wärmepumpe entscheiden sich Hausbesitzer in Deutschland?

Die meisten Hausbesitzer wählen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie überzeugt durch einfache Installation, flexible Einsatzmöglichkeiten und geringere Kosten. Die BDH/BWP-Absatzstatistik zeigt, dass sie deutlich häufiger gewählt wird als erdgekoppelte Systeme, die aufwändige Installationen erfordern.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Entwicklung der Absatzzahlen:

Absatzzahlen Wärmepumpen Deutschland 2018 bis 2024

Worauf muss ich bei der Wahl einer Wärmepumpe achten?

Die Wahl der passenden Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, die Einfluss auf Effizienz, Kosten und die langfristige Nutzung haben. Eine sorgfältige Analyse der Gegebenheiten Ihres Gebäudes und Ihrer Bedürfnisse ist entscheidend.

Bei der Wahl einer Wärmepumpe sollten Sie auf folgende Faktoren achten:

  • Gebäudetyp: Neubau oder Altbau, Dämmstandard und Heizsystem.
  • Wärmequelle: Verfügbarkeit von Luft, Erdreich oder Grundwasser.
  • Vorlauftemperatur: Anforderungen der Heizkörper oder Flächenheizung.
  • Effizienz: COP- und SCOP-Werte für Energieverbrauch und Kostenersparnis.
  • Installationsaufwand: Platzbedarf und bauliche Voraussetzungen.
  • Investitionskosten: Anschaffung, Installation und mögliche Zusatzkosten.
  • Fördermöglichkeiten: Senken die Investitionskosten.
  • Betriebskosten: Stromverbrauch und Wartungskosten.
  • Zukunftssicherheit: Kompatibilität mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie und Photovoltaik.

Mit einer gründlichen Planung und Beratung können Sie sicherstellen, dass die Wärmepumpe optimal zu Ihren Anforderungen passt.

autarc: Ihr Partner für effiziente Planung von Wärmepumpen  – Jetzt informieren!

Setzen Sie auf Qualität und Fachkompetenz bei der Planung und Installation von Wärmepumpensystemen. Mit unserem Wärmepumpen-Check erhalten Sie umfassende Unterstützung, damit Sie Ihre Projekte effizient und nachhaltig umsetzen. Kontaktieren Sie uns noch heute und profitieren Sie von unserem Expertenwissen!

Buchen Sie sich jetzt eine Demo und starten Sie durch.

Demo buchen