PV-Speicher: Funktion, Kosten, Vorteile & Nachteile

PV-Speicher

Mit einer PV-Anlage können Sie zwar Strom selbst erzeugen, jedoch müssen Sie Großteil ins Netz einspeisen. Mit einem PV-Speicher können Sie den selbst erzeugten Solarstrom speicher rund um die Uhr nutzen. Doch lohnen sie sich wirklich? Wie funktionieren sie, was kosten sie, und worauf sollte man beim Kauf achten? In diesem Artikel erfahren Sie, alles Wissenswerte über PV-Speicher und wann sich die Investition lohnt.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein PV-Speicher speichert überschüssigen Solarstrom und erhöht den Eigenverbrauch im Haushalt.
  • DC-Systeme sind effizienter, eignen sich aber eher für Neuanlagen.
  • AC-Systeme sind leichter nachrüstbar.
  • Lithium-Ionen-Speicher sind langlebig, effizient und platzsparend und gelten als Stand der Technik.
  • Ein Speicher für ein Einfamilienhaus kostet etwa 6.000 bis 12.000 Euro.
  • Förderungen gibt es über KfW 270, den Nullsteuersatz und regionale Zuschüsse.
  • Ein Speicher lohnt sich ab einem Stromverbrauch über 4.000 kWh/Jahr und Strompreisen über 30 Cent/kWh.

Was ist ein PV-Speicher?

Ein PV-Speicher ist ein Batteriesystem, das überschüssigen Strom aus einer Photovoltaikanlage speichert. Der gespeicherte Solarstrom kann später zu einem späteren Zeitpunkt im Haushalt genutzt werden, etwa abends oder nachts. So ist der Stromspeicher für einen höheren Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms und geringere Abhängigkeit vom Stromnetz verantwortlich.

Wie funktioniert ein PV-Speicher?

Ein PV-Speicher speichert überschüssigen Strom aus der Photovoltaikanlage zwischen und stellt ihn zu einem späteren Zeitpunkt im Haushalt bereit. Bei Sonneneinstrahlung produziert die Solarmodule Strom, der über einen Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Überschüssiger Strom, der nicht direkt verbraucht werden kann, fließt in den Batteriespeicher. Dieser kann dann den Strombedarf im Haushalt decken, wenn die Stromerzeugung fällt, z. B. bei Bewölkung und nachts.

Funktionsweise einer Photovoltaikanlage mit Speicher

DC- vs. AC-gekoppelte PV-Speichersysteme

Sie können PV-Speicher technisch unterschiedlich in das Stromnetz eines Hauses einbinden: DC-gekoppelt (Gleichstromseite) oder AC-gekoppelt (Wechselstromseite). Der Unterschied liegt in der Stelle, an der der Speicher im Stromfluss zwischen der Photovoltaikanlage und dem Haushalt integriert ist.

DC-gekoppelte Systeme werden direkt auf der Gleichstromseite zwischen Solarmodulen und Wechselrichter angeschlossen. Diese Variante ist besonders effizient, da der Strom nur einmal in Wechselstrom umgewandelt wird. Der Wirkungsgrad liegt hier bei etwa 90 bis 95 Prozent. Aufgrund der erforderlichen Hybridtechnik eignen sich DC-Systeme vor allem für Neuanlagen, bei denen PV-Anlage und Speicher von Anfang an gemeinsam geplant werden.

AC-gekoppelte Systeme werden hinter dem Wechselrichter in das Wechselstromnetz des Hauses integriert. Der bereits in Wechselstrom umgewandelte Solarstrom muss für die Speicherung erneut in Gleichstrom umgewandelt und später wieder zurücktransformiert werden. Dadurch sinkt der Wirkungsgrad auf etwa 85 bis 90 Prozent. AC-Speicher sind dafür leichter nachrüstbar und daher die bevorzugte Lösung bei Bestandsanlagen ohne Hybridwechselrichter.

Im Folgenden finden Sie die Unterschiede zwischen DC- und AC-gekoppelten PV-Speichern:

Merkmal DC-gekoppeltes System AC-gekoppeltes System
Einbindung Zwischen PV-Modulen und Wechselrichter Nach dem Wechselrichter im Hausstromnetz
Stromart im Speicher Gleichstrom (DC) Wechselstrom (AC)
Umwandlungsverluste Gering Hoch
Wirkungsgrad ca. 90 – 95 % ca. 85 – 90 %
Technische Voraussetzung Hybridwechselrichter Eigenes Speichergerät mit integriertem Wechselrichter
Ideal für Neuanlagen Nachrüstung bestehender PV-Anlagen
Planungs- und Installationsaufwand Höher, da Komponenten abgestimmt sein müssen Geringer, da unabhängig vom PV-System

Welche Arten von Batteriespeichern gibt es?

Für PV-Anlagen kommen heute vor allem Lithium-Ionen-, Salzwasser- und Redox-Flow-Speicher zum Einsatz. Blei-Batterien gelten als veraltet und werden kaum noch verwendet, da sie ineffizient sind, eine kurze Lebensdauer haben und viel Platz benötigen. Der Marktstandard sind Lithium-Ionen-Speicher. Sie bieten eine hohe Effizienz, lange Lebensdauer und kompakte Bauweise.

Hier finden Sie einen Vergleich:

Eigenschaft Lithium-Ionen Salzwasser Redox-Flow
Zellchemie LiFePO₄, NMC, NCA Natrium-Ionen (salzwasserbasiert) Vanadium-Elektrolyt
Zyklenzahl 5.000 bis 10.000 3.000 bis 6.000 über 10.000
Wirkungsgrad 85 – 95 % 80 – 85 % 70 – 80 %
Lebensdauer 15 – 20 Jahre 10 – 15 Jahre 20 Jahre und mehr
Kosten 800–1.200 €/kWh 1.000–1.400 €/kWh ab 1.500 €/kWh
Energiedichte Hoch Gering Gering
Brandsicherheit Hoch Sehr hoch Sehr hoch
Ökobilanz Mittel (abhängig von Rohstoffen) Sehr gut (ungiftig, recycelbar) Gut, aber hoher Ressourcenbedarf
Einsatzbereich Standard bei Wohngebäuden Nachhaltige Alternative für EFH Gewerbe, Großanlagen

Wie viel kostet ein Photovoltaik-Speicher?

Die Kosten eines Photovoltaik-Speichers für ein Einfamilienhaus liegen insgesamt bei etwa 6.000 bis 12.000 Euro, je nach Kapazität und Hersteller. Die Kosten pro kWh Speicherkapazität liegen bei 800 bis 1.200 Euro. Mit PV-Anlage zusammen entstehen Gesamtkosten von 15.000 bis 30.000 Euro.

Gibt es Förderungen für Stromspeicher?

Das KfW‑Programm 270 bietet zinsgünstige Kredite, mit denen auch Batteriespeicher vollständig finanziert werden können. Zudem besteht eine Steuerbefreiung für PV‑Anlage bis 30 kWp inklusive Speichern. Hier entfallen Umsatz‑ und Einkommensteuer, sofern die Anlage auf einem Wohngebäude installiert ist. Ergänzend gibt es regionale Zuschüsse auf Landes- und kommunaler Ebene. Hier sollten Sie sich vor dem Kauf über lokale Förderprogramme informieren.

Wann lohnt sich ein PV-Speicher?

Ein PV-Speicher lohnt sich, wenn der Stromverbrauch mindestens 4.000 kWh pro Jahr beträgt, der Strompreis über 30 Cent/kWh liegt und ein möglichst hoher Eigenverbrauchsanteil erreicht wird.

Da die Einspeisevergütung mit rund 7,86 Cent/kWh (Stand: August 2025) deutlich unter dem Strompreis liegt, ist ein hoher Eigenverbrauch es wirtschaftlich sinnvoller. Mit Speicher steigen Sie ihn von ca. 30 auf 60 bis 80 Prozent. So können Sie Ihre Stromkosten um 500 bis 1.000 Euro pro Jahr reduzieren, abhängig von Verbrauch, PV-Anlagen- und Speichergröße sowie Stromtarif.

Bei Preisen von 800 bis 1.200 €/kWh amortisiert sich der Speicher meist innerhalb von 10 Jahren.

Welche Vor- und Nachteile haben PV-Speicher?

PV-Speicher erhöhen den Eigenverbrauch und bieten mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz. Damit sinken langfristig die Stromkosten. Gleichzeitig sind die Systeme mit hohen Anschaffungskosten verbunden und rechnen sich nicht in jedem Fall.

In der folgenden Übersicht finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
Höherer Eigenverbrauch Hohe Anschaffungskosten
Geringere Stromkosten durch Netzbezug Wirtschaftlichkeit abhängig von Strompreis und Stromverbrauch
Schutz vor steigenden Strompreisen Begrenzte Lebensdauer
Notstromversorgung bei bestimmten Systemen möglich Ladeverluste durch Umwandlung
Beitrag zur Energiewende und Netzentlastung

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Beim Kauf eines PV-Speichers sollten mehrere technische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt werden, damit Sie ein passendes und zukunftssicheres System wählen. Die folgenden Punkte helfen bei der Auswahl:

  • Speicherkapazität richtig dimensionieren: Die Kapazität sollte zum Stromverbrauch und zur Größe der PV-Anlage passen.
  • Kompatibilität mit der PV-Anlage prüfen: Der Speicher muss zur vorhandenen oder geplanten Photovoltaikanlage passen. Hybridwechselrichter oder zusätzliche Komponenten können erforderlich sein.
  • Wirkungsgrad und Ladezyklen beachten: Gute Speicher erreichen Wirkungsgrade von 90 bis 95 % und halten bis zu 10.000 Ladezyklen. Je höher diese Werte sind, desto effizienter und langlebiger ist das System.
  • Garantie- und Herstellerservice vergleichen: Achten Sie auf mindestens 10 Jahre Garantie auf Speicher und Elektronik. Ein guter Kundenservice und langfristige Ersatzteilverfügbarkeit sind ebenfalls wichtig.
  • Notstromfunktion erwägen: Einige Systeme bieten eine integrierte Notstromversorgung für Stromausfälle. Diese Funktion kann sinnvoll sein, erfordert aber oft zusätzliche Hardware.
  • Erweiterbarkeit des Systems: Falls später mehr Speicherkapazität notwendig wird, sollte das System modular erweiterbar sein. Das ermöglicht eine flexible Anpassung bei steigendem Energiebedarf.
  • Zertifizierte Fachinstallation: Der Einbau sollte durch einen qualifizierten Betrieb erfolgen. Nur so sind Sicherheit, Garantieansprüche und Förderfähigkeit gewährleistet.

Wie lange hält ein PV-Speicher?

Ein PV-Speicher hält im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre. Die Lebensdauer hängt von Faktoren wie Art und Qualität der Batterie sowie Nutzungsintensität und den Betriebsbedingungen. Die meisten Lithium-Ionen-Speicher schaffen im Schnitt 5.000 bis 10.000 Ladezyklen. Danach sinkt die nutzbare Kapazität auf eine Restkapazität von 60 bis 80 %. Das heißt, der Speicher funktioniert weiterhin, jedoch mit reduzierter Leistung.

Was sagen Tests und Erfahrungen?

Tests wie die Stromspeicher-Inspektion 2025 der HTW Berlin zeigen, dass moderne PV-Speicher sehr effizient arbeiten können. Einige Systeme erreichten Wirkungsgrade über 98 %. Allerdings war bei vielen Produkten die tatsächlich nutzbare Speicherkapazität niedriger als vom Hersteller angegeben.

Erfahrungen von Hausbesitzern bestätigen, dass sich der PV-Eigenverbrauch mit Speicher deutlich steigern lässt. Häufig profitieren Nutzer von mehr Unabhängigkeit und sinkenden Stromkosten, sofern der Speicher passend zur Anlage dimensioniert ist. Probleme treten meist bei Überdimensionierung oder fehlender Planung auf. Ein gutes Energiemanagement verbessert die Effizienz und Lebensdauer deutlich.

Fazit: Für wen lohnt sich ein PV-Speicher wirklich?

Ein PV-Speicher lohnt sich vor allem für Eigentümer eines Einfamilienhauses mit einem jährlichen Stromverbrauch ab etwa 4.000 kWh. Es ist besonders sinnvoll, wenn Sie Ihren Eigenverbrauch steigern und Abhängigkeit vom Stromversorger reduzieren wollen. Je höher der Strompreis, desto mehr lohnt sich ein Speicher wirtschaftlich. Dabei hängt die Wirtschaftlichkeit maßgeblich vom Verbrauchsverhalten und der richtigen Dimensionierung des Speichers ab.

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