Wie viel Ertrag erzeugt eine PV-Anlage?

PV-Anlage

Mit einer PV-Anlage können Sie Ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Doch wie viel Strom liefert die eigene Solaranlage wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel Ertrag eine PV-Anlage erzeugt und welche Faktoren den Ertrag beeinflussen.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Der PV-Ertrag beschreibt den Stromertrag einer Solaranlage in kWh pro kWp und Jahr.
  • In Deutschland liegt der Ertrag je nach Region zwischen 900 und 1.200 kWh/kWp jährlich.
  • Im Sommer wird deutlich mehr Strom erzeugt als im Winter.
  • Eine 10-kWp-Anlage erzeugt im Schnitt rund 30 kWh pro Tag und bis zu 12.000 kWh im Jahr.
  • Ein Quadratmeter Photovoltaik liefert etwa 0,3 bis 0,6 kWh pro Tag.
  • Der Ertrag hängt von vielen Faktoren ab u. a. Standort, Ausrichtung, Komponentenqualität und Wetter.
  • Durch gezielte Maßnahmen wie die Reinigung der Module und Installation eines Optimierers können Sie den Ertrag steigern.

Was ist der PV-Ertrag?

Der PV-Ertrag gibt an, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage in einem bestimmten Zeitraum erzeugt. Er wird in Kilowattstunden pro Kilowattpeak (kWh/kWp) und Jahr angegeben und dient als zentrale Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage.

Wie viel Ertrag liefert eine PV-Anlage?

Eine PV-Anlage in Deutschland liefert durchschnittlich 900 bis 1.200 kWh pro kWp und Jahr, je nach Standort und Ausrichtung. Zum Beispiel ist der Ertrag im Süden höher als im Norden, weil dort mehr Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Eine 10‑kWp‑Anlage erzeugt somit jährlich etwa 8.000 bis 12.000 kWh Strom.

PV-Leistung Jährlicher Ertrag
5 kWp4.000 – 6.000 kWh
6 kWp4.800 – 7.200 kWh
7 kWp5.600 – 8.400 kWh
8 kWp6.400 – 9.600 kWh
9 kWp7.200 – 10.800 kWh
10 kWp8.000 – 12.000 kWh
11 kWp8.800 – 13.200 kWh
12 kWp9.600 – 14.400 kWh

Wie viel Ertrag liefert eine PV-Anlage im Monat?

Eine PV‑Anlage erzeugt in Deutschland durchschnittlich etwa 80 bis 170 kWh pro kWp und Monat. Dabei ist der Ertrag im Sommer deutlich höher als im Winter. Die ertragsreichsten Monate sind Mai bis August mit ca. 160 bis 170 kWh/kWp. Im November, Dezember und Januar werden nur 16 bis 26 kWh/kWp pro Monat erzeugt.

Durchschnittliche Globalstrahlung pro Monat in Deutschland (2024)

Für eine PV-Anlage mit 10 kWp würden sich folgende PV-Erträge ergeben:

Monat Globalstrahlung Durchschn. Ertrag (10 kWp)
Januar26 kWh/m²260 kWh
Februar36 kWh/m²360 kWh
März80 kWh/m²800 kWh
April117 kWh/m²1.170 kWh
Mai161 kWh/m²1.610 kWh
Juni165 kWh/m²1.650 kWh
Juli172 kWh/m²1.720 kWh
August159 kWh/m²1.590 kWh
September101 kWh/m²1.010 kWh
Oktober55 kWh/m²550 kWh
November24 kWh/m²240 kWh
Dezember16 kWh/m²160 kWh
Gesamt 1.130 kWh/m² 11.130 kWh

Wie viel Ertrag liefert eine PV-Anlage am Tag?

Eine PV-Anlage erzeugt in Deutschland durchschnittlich 2,5 bis 3 kWh pro kWp und Tag. Im Sommer fällt der Tagesertrag deutlich höher aus als im Winter. Bei optimaler Südausrichtung erreicht die Anlage mittags den höchsten Stromertrag. Eine 10‑kWp‑Anlage liefert im Schnitt etwa 30 kWh pro Tag.

Morgens beginnt die Stromerzeugung graduell mit dem Sonnenaufgang. Sie steigt am Vormittag stetig, bis mittags — zur Zeit des Sonnenzenits — der Spitzenertrag erfolgt. Danach nimmt die Leistung bis zum Abend kontinuierlich ab.

Stromerzeugung und Stromverbrauch im Verlaufe des Tages

Die grafisch dargestellte Ertragskurve zeigt diese typische glockenförmige Verlaufskurve. Sie konkretisiert, wann im Tagesverlauf besonders viel Strom erzeugt wird und bietet damit eine optimale Grundlage, damit Sie etwaige Ergänzungen wie Stromspeicher zielgerichtet planen können.

Wie viel Strom produziert ein Quadratmeter Photovoltaik pro Jahr?

Ein Quadratmeter Photovoltaikfläche produziert in Deutschland etwa 100 bis 200 kWh Strom pro Jahr, je nach Region und Modultyp. Der genaue Wert hängt von der Sonneneinstrahlung, dem Wirkungsgrad des Moduls, der Ausrichtung und der Neigung ab. Moderne Glas-Glas-Module mit hohem Wirkungsgrad erreichen bis zu 260 kWh/m² jährlich.

Wie viel Strom erzeugt ein Quadratmeter Photovoltaik pro Tag?

Ein Quadratmeter Photovoltaik erzeugt in Deutschland im Durchschnitt etwa 0,3 bis 0,6 kWh Strom pro Tag. An sonnigen Sommertagen kann der Ertrag auf bis zu 0,8 kWh/m² steigen, während er im Winter oft unter 0,2 kWh/m² liegt. Der Tagesertrag hängt stark von Wetter, Jahreszeit, Ausrichtung und Modulwirkungsgrad ab.

Welche Faktoren beeinflussen den PV-Ertrag?

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage hängt von mehreren technischen und äußeren Bedingungen ab. Diese Faktoren bestimmen, wie viel Sonnenlicht in Strom umgewandelt werden kann – und damit, wie effizient und wirtschaftlich die Anlage arbeitet.

  • Standort und Sonneneinstrahlung: In Süddeutschland ist die Globalstrahlung höher als im Norden. Dadurch fällt der jährliche PV-Ertrag in z.B. Bayern oder Baden-Württemberg meist 15 bis 25 Prozent höher aus als in Schleswig-Holstein oder Hamburg.
  • Ausrichtung und Neigungswinkel: Eine Südausrichtung mit 30 bis 35° Neigung bringt den höchsten Jahresertrag. Abweichungen nach Osten oder Westen senken den Ertrag um bis zu 20 Prozent, können aber bei Ost-West-Dächern in Kombination mit Eigenverbrauch sinnvoll sein.
  • Verschattung: Bäume, Nachbarhäuser, Kamine oder Gauben können einzelne Module verschatten und den Gesamtertrag mindern – besonders ohne Leistungsoptimierer oder bei stringbasierter Verschaltung.
  • Wirkungsgrad der Solarmodule: Hochwertige PV-Module wandeln mehr Sonnenlicht in Strom um. Der Wirkungsgrad moderner Module liegt zwischen 19 und 24 %. Monokristalline Module bieten in der Regel mehr Ertrag als polykristalline.
  • Modultemperatur: Hohe Temperaturen verringern den Wirkungsgrad. Pro Grad Celsius über 25 °C sinkt die Leistung um etwa 0,4 bis 0,5 %. Daher sind gut hinterlüftete Anlagen effizienter.
  • Anlagengröße und Systemverluste: Wechselrichter, Leitungsverluste oder suboptimale Kabelverlegung können den Ertrag mindern. Auch Staub, Schnee oder defekte Komponenten beeinflussen die Leistung.
  • Jahreszeit und Wetter: In den Sommermonaten liefert die PV-Anlage deutlich mehr Strom als im Winter. Bei Dauerregen, Nebel oder Schnee fällt der Ertrag entsprechend geringer aus.

Berechnen Sie den PV-Ertrag selbst

Sie können den Jahresertrag Ihrer Photovoltaik-Anlage einfach selbst berechnen: Ermitteln Sie die installierte Leistung (kWp) Ihrer Anlage und multiplizieren Sie sie mit dem spezifischen Ertrag (kWh/kWp/Jahr), der für Ihr Bundesland durchschnittlich erwartet wird. Damit erhalten Sie eine realistische Schätzung für Ihre jährliche Stromproduktion.

Bundesland Spezifischer Ertrag
Baden-Württembergca. 1.140 kWh/kWp/Jahr
Bayernca. 1.160 kWh/kWp/Jahr
Berlinca. 1.000 kWh/kWp/Jahr
Brandenburgca. 1.000 kWh/kWp/Jahr
Bremenca. 900 kWh/kWp/Jahr
Hamburgca. 900 kWh/kWp/Jahr
Hessenca. 1.000 kWh/kWp/Jahr
Mecklenburg-Vorpommernca. 950 kWh/kWp/Jahr
Niedersachsenca. 1.000 kWh/kWp/Jahr
Nordrhein-Westfalenca. 1.050 kWh/kWp/Jahr
Rheinland-Pfalzca. 1.000 kWh/kWp/Jahr
Saarlandca. 950 kWh/kWp/Jahr
Sachsenca. 1.040 kWh/kWp/Jahr
Sachsen-Anhaltca. 980 kWh/kWp/Jahr
Schleswig-Holsteinca. 900 kWh/kWp/Jahr
Thüringenca. 980 kWh/kWp/Jahr

Beispiel: Planen Sie eine PV-Anlage in Rheinland-Pfalz mit einer Nennleistung von 8 kWp, dann können Sie einen jährlichen Ertrag von rund 8.000 kWh erwarten. Die gleiche Anlage würde in Bayern 9.280 kWh und in Schleswig-Holstein nur 7.200 kWh erzeugen.

PV-Ertrag erhöhen: So geht’s

Sie können den Ertrag Ihrer PV-Anlage durch gezielte Maßnahmen optimieren, u.a.:

  • Module regelmäßig reinigen: Staub, Pollen, Vogelkot oder Blätter senken den Wirkungsgrad. Eine regelmäßige Reinigung kann je nach Standort bis zu 5 % mehr Ertrag bringen, besonders bei Anlagen in landwirtschaftlicher oder industrieller Umgebung.
  • Leistungsoptimierter einsetzen: Optimierer verhindern, dass einzelne verschattete Module den gesamten String ausbremsen. Besonders bei Teilverschattung oder Ost-West-Anlagen lohnt sich ihr Einsatz.
  • Wirkungsgrad durch moderne Technik verbessern: Hochleistungsmodule (z. B. N-Typ oder Heterojunction) bieten mehr Leistung pro Fläche. Beim Austausch älterer Module kann so der Ertrag deutlich steigen.
  • Wechselrichter auf dem neuesten Stand halten: Ein effizienter Wechselrichter wandelt den Gleichstrom verlustarm in nutzbaren Wechselstrom um. Moderne Geräte arbeiten oft effizienter und sind anpassungsfähiger bei schwankenden Bedingungen.
  • Solarstrom gezielter selbst verbrauchen: Wer mehr Strom tagsüber selbst verbraucht – z. B. durch Waschmaschine, Spülmaschine oder Wärmepumpe – erhöht den Eigenverbrauch. Das verbessert die Wirtschaftlichkeit und reduziert Netzverluste.
  • Stromspeicher integrieren: Ein Batteriespeicher erhöht die Eigenverbrauchsquote auf bis zu 70 %. Zwar steigt nicht der physikalische Ertrag, aber der nutzbare Ertrag für den Haushalt.
  • Monitoring und Fehleranalyse nutzen: Digitale Tools oder Home Energy Management Systeme erkennen Ertragsabweichungen frühzeitig – etwa bei Verschattung, Defekten oder Leistungsabfall einzelner Komponenten.

Fazit

Der PV-Ertrag einer Anlage hängt von vielen Faktoren ab, lässt sich aber mit den richtigen Maßnahmen gezielt optimieren. Wer den Standort und die Technik geschickt nutzt, kann jährlich mehrere Tausend Kilowattstunden Solarstrom selbst erzeugen. Besonders lohnenswert ist es, den Eigenverbrauch zu steigern und moderne Komponenten einzusetzen. Eine fachgerechte Planung ist der Schlüssel für maximalen Ertrag und hohe Wirtschaftlichkeit. Daher empfiehlt es sich, die eigene Anlage regelmäßig zu prüfen und professionell auszulegen.

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