Wärmepumpe

Was ist die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe?

Wie warm muss das Heizwasser eigentlich sein, damit es zuhause gemütlich wird? Bei Wärmepumpen spielt die Vorlauftemperatur eine entscheidende Rolle – nicht nur fürs Wohlbefinden, sondern auch für die Effizienz. Warum ein paar Grad den Unterschied machen können, finden Sie in diesem Artikel heraus.

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Die Vorlauftemperatur bestimmt die Temperatur des Heizwassers im System.
  • Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
  • Optimal sind 30 bis 40 °C, üblich sind 30 bis 55 °C.
  • Ab 55 °C sinkt die Effizienz pro Grad um etwa 2 bis 3 %.
  • Hochtemperatur-Wärmepumpen schaffen bis zu 80 °C, sind aber weniger effizient.
  • Eine Wärmepumpe ist geeignet, wenn der 55-Grad-Test erfolgreich verläuft.
  • Heizlast, Dämmung, Heizflächen und Heizkurve beeinflussen die Vorlauftemperatur.

Was ist die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe?

Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ist die Temperatur, mit der das Heizwasser in die Heizkörper oder Fußbodenheizung strömt. Sie ist entscheidend für die Effizienz, weil Wärmepumpen bei niedrigen Temperaturen deutlich weniger Strom verbrauchen. Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto effizienter und kostensparender arbeitet die Wärmepumpe.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Vorlauftemperatur?

Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, die das Heizsystem, die Gebäudehülle und das Nutzerverhalten betreffen.

  • Art der Heizflächen: Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen benötigen niedrigere Vorlauftemperaturen (30 bis 40 °C) als klassische Radiatoren. Im Allgemeinen gilt: Je größer die Heizfläche, desto geringer der Temperaturbedarf.
  • Wärmedämmung des Gebäudes: Gut gedämmte Gebäude verlieren weniger Wärme, wodurch niedrigere Vorlauftemperaturen ausreichen. In unsanierten Altbauten sind höhere Temperaturen zum Ausgleich der Wärmeverluste notwendig.
  • Hydraulischer Abgleich: Ein korrekt abgeglichenes Heizsystem verteilt die Wärme gleichmäßig. Dadurch kann die Vorlauftemperatur abgesenkt werden, ohne dass einzelne Räume unterversorgt bleiben.
  • Einstellung der Heizkurve: Die Heizkurve legt fest, wie stark die Vorlauftemperatur bei sinkender Außentemperatur steigt. Eine flach eingestellte Kurve reduziert die durchschnittliche Vorlauftemperatur und spart Energie.
  • Nutzerverhalten: Wer dauerhaft hohe Raumtemperaturen wünscht oder oft lüftet, erhöht den Heizbedarf und damit die notwendige Vorlauftemperatur.

Welche Vorlauftemperaturen sind üblich bei Wärmepumpen?

Übliche Vorlauftemperaturen bei Wärmepumpen liegen zwischen 30 und 55 Grad Celsius. In diesem Temperaturfenster arbeiten Wärmepumpen besonders effizient. Höhere Temperaturen führen zu einem stärkeren Stromverbrauch und verringern die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Anlage deutlich.

Welche Vorlauftemperatur ist optimal für Wärmepumpen?

Die optimale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen liegt bei 30 bis 40 Grad Celsius. In diesem Bereich arbeiten Wärmepumpen besonders effizient, da der Stromverbrauch niedrig bleibt und die Umweltwärme bestmöglich genutzt wird. Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto höher ist die Effizienz und desto geringer sind die Heizkosten.

Ist eine hohe Vorlauftemperatur sinnvoll?

Hohe Vorlauftemperaturen sind bei Wärmepumpen in der Regel nicht sinnvoll, da es sich um Niedertemperatur-Heizsysteme handelt. Ab etwa 55 Grad Celsius sinkt die Effizienz pro zusätzlichem Grad um rund 2 bis 3 %. Das führt zu einem deutlich höheren Stromverbrauch und schlechteren Jahresarbeitszahlen. Effizientes Heizen gelingt nur bei niedrigen Temperaturen.

Im Folgenden finden Sie die Auswirkung der Vorlauftemperatur auf die einer Luft-Wasser-Wärmepumpe:

Vorlauftemperatur JAZ (Luft-Wasser) Effizienzklasse
35 °C 4,5 sehr effizient
55 °C 3,0 durchschnittlich
70 °C 2,0 gering

Welche Wärmepumpen schaffen 70 bis 80 Grad Vorlauf?

Wärmepumpen mit 70 bis 80 Grad Vorlauftemperatur sind sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpen. Dazu zählen CO₂-Wärmepumpen, Geräte mit zwei Verdichtern (Kaskadenbetrieb) und Hybrid-Wärmepumpen mit Gas- oder Elektro-Zusatzheizung. Diese Systeme erreichen hohe Vorlauftemperaturen, sind jedoch weniger effizient, da der Stromverbrauch mit steigender Temperatur stark zunimmt. Die Jahresarbeitszahl fällt deutlich geringer aus als bei klassischen Niedertemperatur-Wärmepumpen.

Wie wird die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe richtig eingestellt?

Die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur ist entscheidend für einen effizienten und störungsfreien Betrieb der Wärmepumpe. Sie erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Heizlast berechnen: Ein Fachbetrieb ermittelt die benötigte Heizleistung für das Gebäude. Daraus ergibt sich die notwendige Vorlauftemperatur zur ausreichenden Versorgung aller Räume.
  2. Heizkurve anpassen: Die Heizkurve regelt, wie stark die Vorlauftemperatur bei sinkender Außentemperatur ansteigt. Eine flache Kurve spart Energie, sollte aber so eingestellt werden, dass alle Räume warm bleiben.
  3. Hydraulischen Abgleich durchführen: Der Abgleich sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung im Gebäude. Dadurch kann die Vorlauftemperatur gesenkt werden, ohne Komfortverluste.
  4. Heizflächen prüfen: Große Heizflächen wie Fußbodenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper benötigen niedrigere Temperaturen. Bei kleinen oder alten Heizkörpern sind höhere Temperaturen notwendig.
  5. Feinjustierung im Betrieb: In der Praxis wird die Vorlauftemperatur nachjustiert. Sinkt die Raumtemperatur, kann die Heizkurve leicht erhöht werden. Bleibt es zu warm, kann sie abgesenkt werden.

Ab welcher Vorlauftemperatur darf eine Wärmepumpe installiert werden?

Eine Wärmepumpe darf grundsätzlich installiert werden, wenn die erforderliche Vorlauftemperatur unter 55 Grad Celsius liegt. Dieser Wert gilt als Richtwert für wirtschaftlichen und effizienten Betrieb.

Ob diese Voraussetzung erfüllt ist, können Sie mit dem 55-Grad-Test prüfen:

  1. Heizung auf 55 °C Vorlauftemperatur runterdrehen – am vorhandenen Heizsystem einstellen.
  2. Einige Wintertage abwarten – ideal bei Außentemperaturen unter 0 °C.
  3. Raumtemperaturen kontrollieren – bleiben alle Räume angenehm warm, ist eine Wärmepumpe grundsätzlich geeignet.
  4. Protokoll führen – notieren, ob es zu Kältezonen oder Komfortverlust kommt.

Fällt der Test positiv aus, steht einer Wärmepumpe nichts im Weg. Fällt er negativ aus, können Maßnahmen wie Heizkörpertausch oder Nachtragen der Dämmung helfen.

Warum ist die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe wichtig für die Effizienz?

Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Schon ein Unterschied von 20 Grad macht sich deutlich bemerkbar: Bei 55 °C ist die Effizienz rund 14 % geringer als bei 35 °C. Wer langfristig sparen will, sollte die Vorlauftemperatur senken – durch passende Heizflächen, gute Dämmung und eine optimierte Heizkurve.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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