Wärmepumpe oder Infrarotheizung: Der Vergleich im Überblick

Die Energiewende verändert, wie Gebäude beheizt werden – weg von Gas und Öl, hin zu Strom aus erneuerbaren Quellen. Mit dieser Entwicklung rücken strombasierte Heizsysteme wie Wärmepumpen und Infrarotheizungen in den Fokus. Beide gelten als zukunftsorientiert und klimafreundlich – doch wie unterscheiden sie sich? In diesem Artikel stehen sich zwei moderne Heiztechnologien im direkten Vergleich gegenüber.
Wärmepumpe oder Infrarotheizung: Ein Überblick
Die Wärmepumpe nutzt Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandelt sie mithilfe von Strom in Wärmeenergie um. Sie benötigt keine fossilen Brennstoffe und erzeugt ein Vielfaches an Heizwärme. Durch ihre hohe Effizienz können Sie sowohl den Stromverbrauch als auch die laufenden Kosten senken. Wärmepumpen sind förderfähig, erfüllen die neuen gesetzlichen Anforderungen an klimafreundliches Heizen und eignen sich sowohl für Neubauten als auch für energetisch sanierte Bestandsgebäude. Ihre Lebensdauer liegt in der Regel bei 20 bis 30 Jahren.
Infrarotheizungen arbeiten mit Strom, der direkt in Strahlungswärme umgewandelt wird – ganz ohne Umweg über ein wassergeführtes Heizsystem. Dabei erwärmen sie nicht die Luft, sondern gezielt Wände, Böden, Möbel und Menschen. Diese Art der Wärmeübertragung ist besonders schnell spürbar und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Infrarotheizungen sind günstig in der Anschaffung, wartungsfrei und lassen sich flexibel installieren. Allerdings verbrauchen sie im Dauerbetrieb mehr Strom als Wärmepumpen und sind daher nur in bestimmten Anwendungsszenarien wirtschaftlich – etwa in gut gedämmten Gebäuden oder bei zeitlich begrenzter Nutzung wie Ferienhäusern.
Im Folgenden finden Sie einen umfassenden Vergleich beider Heizsystem:
Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Infrarotheizung
Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe liegen zwischen 15.000 und 30.000 Euro, je nach System und baulichen Gegebenheiten. Besonders bei Erd- oder Wasser-Wärmepumpen ist der Installationsaufwand hoch. Allerdings stehen staatliche Fördermittel zur Verfügung, die bis zu 70 % der Investitionskosten abdecken. Die tatsächlichen Kosten nach Abzug der Förderung liegen daher häufig deutlich darunter. Im Betrieb verursacht die Wärmepumpe – je nach Effizienz der Anlage – jährliche Heizkosten von etwa 500 bis 1.500 Euro. Hinzu kommen Wartungskosten von 100 bis 300 Euro pro Jahr.
Eine Infrarotheizung ist deutlich günstiger in der Anschaffung und kostet zwischen 2.000 und 6.000 Euro. Da kein zentrales Heizsystem nötig ist, entfallen Installationskosten weitgehend. Förderungen sind jedoch nicht verfügbar. Die laufenden Stromkosten fallen mit 1.000 bis 2.500 Euro pro Jahr je nach Dämmstandard und Nutzung vergleichsweise hoch aus. Dafür entstehen keine Wartungskosten – weder für regelmäßige Inspektionen noch für Ersatzteile oder Fachpersonal.
Effizienz und Energieverbrauch im Vergleich
Die Effizienz einer Wärmepumpe wird über die Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben, die meist zwischen 3,5 und 5,0 liegt. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom erzeugt die Anlage 3,5 bis 5 kWh Wärme. Moderne Systeme erreichen unter idealen Bedingungen sogar noch höhere Werte. Der Stromverbrauch hängt stark vom Dämmstandard des Gebäudes ab. In einem gut gedämmten Neubau reichen oft 3.000 bis 4.500 kWh pro Jahr. In einem unsanierten Altbau liegt der Verbrauch deutlich höher, zwischen 6.500 und 9.500 kWh jährlich.
Infrarotheizungen wandeln Strom eins zu eins in Wärme um – der Wirkungsgrad liegt bei 100 %. Dadurch ist der tatsächliche Energieverbrauch deutlich höher, wenn dauerhaft beheizt wird. In einem gut gedämmten Neubau mit 150 m² Wohnfläche liegt der Jahresverbrauch bei etwa 4.000 bis 8.000 kWh Strom. In einem unsanierten Altbau können es bis zu 18.000 kWh oder mehr werden, da alle Wärme direkt elektrisch erzeugt werden muss.
Umweltbilanz: CO₂-Emissionen im Vergleich
Eine Wärmepumpe verursacht – abhängig von der Stromquelle – nur geringe CO₂-Emissionen. Wird sie mit Ökostrom betrieben oder an eine eigene Photovoltaikanlage gekoppelt, arbeitet sie nahezu klimaneutral. Beim Bezug von Netzstrom aus dem deutschen Strommix entstehen im Durchschnitt etwa 100 g CO₂ pro Kilowattstunde. Das ergibt jährlich zwischen 300 und 1.000 kg CO₂ je nach Verbrauch und Gebäudetyp.
Eine Infrarotheizung hat einen ähnlichen Emissionsfaktor wie eine Wärmepumpe beim Bezug von Netzstrom**,** aber durch den höheren Strombedarf steigen auch die CO₂-Emissionen. Bei rund 100 g CO₂ pro kWh ergeben sich je nach Gebäudestandard jährliche Emissionen zwischen 400 und 1.800 kg. Wird Ökostrom verwendet oder eine PV-Anlage eingesetzt, kann die Infrarotheizung ebenfalls nahezu emissionsfrei betrieben werden.
Zukunftssicherheit: Gesetzliche Vorgaben und Heizungstausch
Die Wärmepumpe erfüllt alle aktuellen gesetzlichen Vorgaben für klimafreundliches Heizen und gilt als bevorzugte Technologie im Rahmen der Wärmewende. Sie ist förderfähig, entspricht den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und wird von politischen Programmen langfristig unterstützt. Ein Heizungstausch hin zur Wärmepumpe wird durch staatliche Zuschüsse erleichtert und kann bereits heute in Neubauten und sanierten Altbauten vollständig eingesetzt werden. Durch steigende CO₂-Preise für fossile Brennstoffe wird der Betrieb einer Wärmepumpe zudem langfristig wirtschaftlicher.
Infrarotheizungen unterliegen keiner direkten gesetzlichen Einschränkung, erfüllen jedoch nicht in jedem Fall die Effizienzkriterien für den alleinigen Heizungstausch nach GEG. Besonders bei unsanierten Bestandsgebäuden mit hohem Wärmebedarf reicht die reine Stromdirektheizung häufig nicht aus, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Förderungen für den Einbau gibt es aktuell nicht. Für gut gedämmte Gebäude, temporär genutzte Räume oder als Zusatzlösung bleibt die Infrarotheizung aber rechtlich zulässig und zukunftssicher – vorausgesetzt, der Strom stammt aus erneuerbaren Quellen.
Ist eine Infrarotheizung oder eine Wärmepumpe besser?
Insgesamt ist die Wärmepumpe die bessere Wahl für dauerhaft genutzte Gebäude, da sie energieeffizient arbeitet, förderfähig ist und den gesetzlichen Anforderungen für klimafreundliches Heizen entspricht. Sie bietet langfristig die niedrigeren Betriebskosten und eine hohe Zukunftssicherheit. Dennoch ist auch die Infrarotheizung ein vielversprechendes, zukunftsfähiges System – vor allem für gut gedämmte Neubauten, einzelne Räume oder zeitweise genutzte Gebäude. Sie punktet mit geringen Anschaffungskosten, einfacher Installation und wartungsfreiem Betrieb.
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