Wärmepumpe

Wie lange darf man noch mit Pellets heizen?

Pelletheizungen galten lange als klimafreundliche Alternative zu Öl und Gas. Doch neue Gesetze, Klimaziele und Diskussionen um Feinstaub und Nachhaltigkeit sorgen für Unsicherheit. Bleibt das Heizen mit Pellets erlaubt – oder droht ein schleichendes aus? Das erfahren Sie hier.

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Pelletheizungen dürfen weiterhin betrieben werden und genießen Bestandsschutz.
  • Das GEG erlaubt den Einbau neuer Pelletheizungen, wenn sie 65 % erneuerbare Energie nutzen.
  • Pelletheizungen gelten als umweltfreundlich, stoßen aber mehr Feinstaub aus als andere Heizsysteme.
  • Die Klimabilanz hängt stark von nachhaltiger Forstwirtschaft und Filtertechnik ab.
  • Die Anschaffung lohnt sich vor allem im Altbau mit hohem Wärmebedarf und Lagerplatz.
  • Alternativen sind Wärmepumpen, Hybridheizungen, Solarthermie und Fernwärme.

Wie lange darf man noch mit Pellets heizen?

Pelletheizungen dürfen in Deutschland zeitlich unbegrenzt betrieben werden, solange sie die gesetzlichen Anforderungen an Emissionen und Effizienz erfüllen.

Ein generelles Betriebsverbot ist nicht vorgesehen. Bereits installierte Anlagen genießen Bestandsschutz. Sie müssen nicht ausgetauscht werden, solange sie technisch funktionieren und die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) einhalten. Für moderne Anlagen mit Filtertechnik und effizientem Betrieb ist das in der Regel unproblematisch.

Bei einem Austausch oder Neubau greifen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Ab 2024 dürfen neue Heizungen in Neubauten und bei wesentlichem Heizungstausch nur noch dann eingebaut werden, wenn sie mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen. Pelletheizungen erfüllen diese Anforderung, gelten also weiterhin als zulässig.

Was sagt das GEG zum Heizen mit Pellets?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erlaubt das Heizen mit Pellets ausdrücklich und stuft Pelletheizungen als erneuerbare Heiztechnik ein. Seit dem 1. Januar 2024 schreibt das GEG bei neuen Heizungen vor, dass sie mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen müssen. Pelletheizungen erfüllen diese Anforderung, weil sie mit Biomasse betrieben werden – einem nachwachsenden Rohstoff.

Das aktuelle GEG sieht kein Verbot von Pelletheizungen vor. Es regelt nur, unter welchen Bedingungen neue Anlagen eingebaut oder staatlich gefördert werden dürfen. Bestehende Pelletheizungen dürfen weiterhin betrieben werden.

Dient eine Pelletheizung als umweltfreundliche Heizalternative?

Eine Pelletheizung dient als umweltfreundliche Heizalternative, da sie nachwachsende Rohstoffe nutzt und CO₂-neutral im Betrieb arbeitet. Durch die Verbrennung von Holzpellets aus Restholz entsteht nur so viel CO₂, wie der Baum zuvor aufgenommen hat. Moderne Anlagen erfüllen zudem strenge Emissionsgrenzwerte und werden effizient und automatisiert betrieben.

Hat eine Pelletheizung 65 Prozent erneuerbare Energie?

Eine Pelletheizung erfüllt die Anforderung von 65 Prozent erneuerbarer Energie, da sie vollständig mit Biomasse betrieben wird. Holzpellets bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Sägemehl und Holzresten. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) gelten Pelletheizungen damit als erneuerbare Heiztechnik und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben für neue Heizsysteme.

Ist die Anschaffung einer Pelletheizung noch sinnvoll?

Die Anschaffung einer Pelletheizung ist weiterhin sinnvoll – besonders für Bestandsgebäude mit höherem Wärmebedarf und ausreichend Platz für Lagerung. Im Vergleich zur Gas- und Ölheizung überzeugt die Pelletheizung durch geringere Brennstoffkosten, staatliche Förderung und eine bessere CO₂-Bilanz. Die Anschaffungskosten sind zwar höher, zahlen sich jedoch langfristig durch niedrigere Betriebskosten aus.

Im Folgenden finden Sie einen Vergleich zwischen einer Pelletheizung und einer Gasheizung:

Kostenfaktor Pelletheizung Gasheizung
Anschaffung inkl. Einbau 25.000 € 10.000 €
Förderung 50 % keine
Kosten nach Förderung 12.500 € 10.000 €
Jahresverbrauch ca. 20.000 kWh ca. 20.000 kWh
Energieverbrauch 4 t Pellet 20.000 kWh Gas
Jährliche Energiekosten 1.400 € 2.000 €
Jährliche Wartungskosten 300 € 200 €
Jährliche Betriebskosten 1.700 € 2.200 €
Kosten nach 20 Jahren 46.500 € 54.000 €
Ersparnis Lebensdauer 7.500 €
Amortisationszeit 5 Jahre
CO₂-Ausstoß Nahe null ca. 4,4 t CO₂/Jahr

Unser Beispiel zeigt, dass sich eine Pelletheizung trotz höherer Anfangsinvestition langfristig lohnt. Dank Förderung sinken die Anschaffungskosten auf 12.500 €, was sich bei einer jährlichen Ersparnis von 500 € gegenüber der Gasheizung bereits nach 5 Jahren amortisiert. Über eine Laufzeit von 20 Jahren ergibt sich eine Gesamtersparnis von 7.500 € – zusätzlich zur deutlich besseren CO₂-Bilanz. Die Pelletheizung verursacht nahezu keine Emissionen, während die Gasheizung jährlich rund 4,4 Tonnen CO₂ ausstößt. Das macht die Pelletheizung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch überlegen.

Wie klimafreundlich ist das Heizen mit Pellets wirklich?

Die Klimafreundlichkeit von Pelletheizungen wird kontrovers diskutiert. Während die Branche Holzpellets als CO₂-neutral bewirbt, weisen Wissenschaftler auf mehrere kritische Aspekte hin:

  • Zeitliche CO₂-Freisetzung: Bei der Verbrennung von Holz wird das gespeicherte CO₂ sofort freigesetzt. Es dauert Jahrzehnte, bis nachwachsende Bäume dieses CO₂ wieder aufnehmen, was kurzfristig zu einem Anstieg der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre führt.
  • Geringe Energieeffizienz: Holz hat eine niedrigere Energiedichte als fossile Brennstoffe. Damit sie dieselbe Energiemenge erzeugen, muss mehr Holz verbrannt werden. Das führt zu höheren CO₂-Emissionen pro Energieeinheit.
  • Auswirkungen auf Wälder: Die steigende Nachfrage nach Holz für Pellets führt dazu, dass mehr Holz aus Wäldern entnommen wird, einschließlich von Baumkronen und anderen Resten, die früher im Wald verblieben. Dies kann die Nährstoffversorgung des Bodens beeinträchtigen und die Funktion des Waldes als Kohlenstoffspeicher schwächen.
  • Feinstaubausstoß: Pelletheizungen stoßen deutlich mehr Feinstaub als Wärmepumpen oder Gasheizungen aus. Laut Umweltbundesamt emittieren moderne Pelletkessel im Schnitt rund 85 mg Staub pro kWh, während Gasheizungen bei nur 1 mg/kWh liegen. Wärmepumpen verursachen keinerlei direkte Emissionen. Im Vergleich zu anderen Holzheizungen schneiden Pelletkessel zwar am besten ab, dennoch bleibt Feinstaub die ökologische Achillesferse.

Pelletheizungen sind klimafreundlicher als fossile Heizsysteme, aber nicht emissionsfrei. Ihre Umweltbilanz hängt stark von nachhaltiger Forstwirtschaft, Filtertechnik und einem effizienten Betrieb ab.

Wann lohnt sich eine Pelletanlage?

Eine Pelletanlage lohnt sich vor allem in Bestandsgebäuden mit höherem Wärmebedarf, ausreichend Platz für ein Pelletlager und dem Wunsch nach unabhängigem, CO₂-neutralem Heizen.

Sie rechnet sich besonders dann, wenn eine alte Öl- oder Gasheizung ersetzt wird und eine staatliche Förderung in Anspruch genommen werden kann. Auch Haushalte, die Wert auf stabile Brennstoffpreise und regionale Energiequellen legen, profitieren langfristig.

Nicht geeignet ist die Pelletheizung für kleine, sehr gut gedämmte Neubauten mit niedrigem Energiebedarf oder ohne ausreichenden Lagerraum. In solchen Fällen sind Wärmepumpen oft wirtschaftlicher.

Welche Alternativen gibt es zur Pelletheizung?

Alternativen zur Pelletheizung sind vor allem Wärmepumpen, die mit Strom betrieben werden und in gut gedämmten Gebäuden besonders effizient arbeiten. Weitere Optionen sind Hybridheizungen (z. B. Wärmepumpe mit Gas oder Pellet), Solarthermieanlagen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung und Heizung sowie Fernwärme, sofern ein Anschluss ans Netz möglich ist.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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