Wärmepumpe

Wie lege ich eine Wärmepumpe richtig aus?

Die Wahl der richtigen Wärmepumpe ist entscheidend für Effizienz und Komfort  – doch was passiert, wenn sie nicht richtig dimensioniert ist? Eine falsche Entscheidung kann hohe Kosten und ineffizienten Betrieb zur Folge haben. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Wärmepumpe richtig auslegen.

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Die Wärmepumpe muss anhand einer Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ausgelegt werden.
  • Die benötigte Leistung liegt bei 30 bis 100 Watt pro Quadratmeter, abhängig von Dämmung und Raumtemperatur.
  • Eine zu große Wärmepumpe führt zu hohem Verbrauch und schnellerem Verschleiß.
  • Eine zu kleine Wärmepumpe liefert nicht genug Wärme und nutzt den Heizstab verstärkt.
  • Niedrige Vorlauftemperaturen durch Fußbodenheizungen oder große Heizkörper verbessern die Effizienz.

Wie lege ich eine Wärmepumpe richtig aus?

Eine Wärmepumpe legen Sie richtig aus, indem Sie die Heizlast Ihres Gebäudes berechnen und die Leistung der Wärmepumpe darauf abstimmen. Die Heizlast gibt an, wie viel Wärme Ihr Haus an kalten Tagen benötigt. Sie hängt von der Gebäudedämmung, der Wohnfläche und der gewünschten Raumtemperatur ab.

So erfolgt die richtige Auslegung einer Wärmepumpe:

  1. Heizlast berechnen: Die Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 bestimmt den Wärmebedarf Ihres Gebäudes. Ein Fachbetrieb oder Energieberater führt diese Berechnung durch. Eine überschlägige Abschätzung ist über den bisherigen Gas- oder Ölverbrauch möglich.
  2. Wärmequelle festlegen: Je nach Grundstücksgröße, Bodenbeschaffenheit und baulichen Gegebenheiten kommt eine Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe infrage. Die Wahl beeinflusst die Leistungsdimensionierung.
  3. Heizsystem berücksichtigen: Wärmepumpen arbeiten effizienter mit Flächenheizungen, die niedrige Vorlauftemperaturen ermöglichen. Bestehende Heizkörper werden geprüft und müssen möglicherweise angepasst werden.
  4. Warmwasserbedarf einkalkulieren: Neben der Raumheizung muss auch die Warmwasserbereitung berücksichtigt werden, da sie die Leistungsanforderung erhöht.
  5. Effizienzwerte beachten: Eine gute Wärmepumpe hat eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von über 3,5 und ist an die klimatischen Bedingungen Ihres Standortes angepasst.
  6. Fachgerechte Planung nutzen: Ein Experte prüft die Auslegung anhand der individuellen Gebäudeanforderungen und erstellt eine detaillierte Planung für eine wirtschaftliche und effiziente Wärmepumpe.

Welche Faktoren bestimmen die Auslegung der Wärmepumpe?

Die Auslegung einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, die den Wärmebedarf Ihres Gebäudes und die Effizienz der Anlage bestimmen.

  • Heizlast des Gebäudes: Die Heizlast gibt an, wie viel Wärme Ihr Haus an kalten Tagen benötigt. Sie wird nach DIN EN 12831 berechnet und hängt von Dämmung, Wohnfläche und gewünschter Raumtemperatur ab.
  • Wärmequelle: Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpen haben unterschiedliche Leistungsanforderungen. Die Wahl der Quelle beeinflusst die Effizienz und die benötigte Dimensionierung.
  • Heizsystem: Fußbodenheizungen oder große Heizkörper arbeiten effizient mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Klassische Heizkörper benötigen höhere Temperaturen, was eine leistungsstärkere Wärmepumpe erfordert.
  • Warmwasserbedarf: Der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung erhöht die Gesamtleistung der Wärmepumpe. Haushalte mit hohem Verbrauch benötigen eine leistungsfähigere Anlage.
  • Klimazone: In Regionen mit kalten Wintern muss die Wärmepumpe auch bei niedrigen Temperaturen genügend Wärme liefern. Der Leistungsabfall bei Frost muss in die Planung einfließen.
  • Effizienzkennzahlen: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) und der Coefficient of Performance (COP) bestimmen, wie effizient die Wärmepumpe arbeitet. Eine gute Planung sorgt für optimale Werte.
  • Gebäudestruktur: Altbauten mit schlechter Dämmung haben einen höheren Wärmebedarf als Neubauten. Bei älteren Gebäuden müssen zusätzliche Sanierungsmaßnahmen wie das Nachtragen von Dämmung geprüft werden.

Welche Leistung braucht meine Wärmepumpe?

Die benötigte Leistung Ihrer Wärmepumpe liegt bei 30 bis 100 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche, abhängig von der Dämmung und der gewünschten Raumtemperatur. Für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche ergibt sich eine Wärmepumpenleistung von 4,5 bis 15 kW.

Wohnfläche Wärmepumpenleistung
100 m² 3,0 – 10,0 kW
125 m² 3,8 – 12,5 kW
150 m² 4,5 – 15,0 kW
175 m² 5,3 – 17,5 kW
200 m² 6,0 – 20,0 kW
250 m² 7,5 – 25,0 kW
300 m² 9,0 – 30,0 kW

Wie lege ich die Wärmepumpe nach Gas- oder Ölverbrauch aus?

Die benötigte Leistung der Wärmepumpe lässt sich überschlägig anhand des bisherigen Öl- oder Gasverbrauchs berechnen. Dazu wird der Jahresverbrauch mit dem Heizwert des Energieträgers multipliziert und durch die Betriebsstunden der Wärmepumpe geteilt. Die folgende Formel dient als Orientierung:

Benötigte Heizleistung = (Jahresverbrauch × Heizwert) / Betriebsstunden

Die angenommene Betriebszeit einer Wärmepumpe liegt bei etwa 2000 Stunden pro Jahr. Hier zwei Rechenbeispiele für Öl- und Gasheizungen:

  • Heizöl: Ein Haushalt hat im letzten Jahr 2500 Liter Heizöl verbraucht. Der Heizwert von Heizöl beträgt 10 kWh pro Liter. Die Heizleistung berechnet sich folgendermaßen: (2500 l × 10 kWh/l) / 2000 h = 12,5 kW
  • Erdgas: Ein Haushalt hat einen Jahresverbrauch von 2000 m³ Erdgas. Der Heizwert von Erdgas beträgt 10,3 kWh pro Kubikmeter. Die Heizleistung berechnet sich so: (2250 m³ × 10,3 kWh/m³) / 2000 h = 11,6 kW

Warum ist die richtige Auslegung einer Wärmepumpe wichtig?

Die richtige Auslegung einer Wärmepumpe sorgt für eine effiziente und kostensparende Heizleistung. Eine zu große Wärmepumpe führt zu hohen Anschaffungskosten und ineffizientem Betrieb, während eine zu kleine Wärmepumpe nicht genug Wärme liefert und den Stromverbrauch erhöht. Eine fehlerhafte Dimensionierung kann zudem die Lebensdauer der Anlage verkürzen.

Häufige Fehler und ihre Folgen

Eine fehlerhafte Auslegung der Wärmepumpe kann die Effizienz erheblich beeinträchtigen und zu höheren Betriebskosten oder technischen Problemen führen. Die häufigsten Fehler und ihre Konsequenzen sind:

  • Fehlende Heizlastberechnung: Wenn die Wärmepumpe nicht anhand einer genauen Heizlastberechnung dimensioniert wird, kann es zu einer Unter- oder Überdimensionierung kommen, was den Energieverbrauch unnötig steigert.
  • Zu große Wärmepumpe: Höhere Anschaffungskosten, ineffizienter Betrieb und häufiges Takten (Ein- und Ausschalten), was den Verschleiß beschleunigt und die Lebensdauer der Anlage verkürzt.
  • Zu kleine Wärmepumpe: Reicht an kalten Tagen nicht für die Beheizung des Gebäudes aus, sodass ein Heizstab einspringen muss. Das erhöht den Stromverbrauch erheblich.
  • Falsche Vorlauftemperatur: Eine Wärmepumpe arbeitet effizient mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Zu hohe Temperaturen durch ungeeignete Heizkörper oder fehlende Anpassungen führen zu einem ineffizienten Betrieb und hohen Stromkosten.
  • Warmwasserbedarf nicht berücksichtigt: Wird der Warmwasserbedarf unterschätzt, kann die Wärmepumpe nicht genug Energie liefern, was zu Komforteinbußen oder zum häufigen Einsatz des Heizstabs führt.
  • Keine Berücksichtigung der Klimazone: In kalten Regionen benötigt eine Wärmepumpe eine höhere Leistung. Wird dies nicht eingeplant, kann die Heizleistung an sehr kalten Tagen unzureichend sein.
  • Ungeeignete Wärmequelle gewählt: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann bei niedrigen Außentemperaturen an Effizienz verlieren. Wird dies nicht beachtet, können hohe Stromkosten entstehen.

Welche Programme & Rechner helfen bei der Wärmepumpen-Auslegung?

Für die Berechnung der passenden Wärmepumpenleistung gibt es verschiedene kostenlose Online-Tools z. B. den Heizlastrechner vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Diese Rechner bieten jedoch lediglich eine erste Orientierung und ersetzen keine professionelle Heizlastberechnung durch einen Fachbetrieb.

Fachbetriebe nutzen Software wie unsere autarc Heizlastberechnung für eine präzise Wärmepumpenauslegung. Mit einer detaillierten Analyse Ihrer Gebäudeanforderungen erhalten Sie eine verlässliche Planung für maximale Effizienz und minimale Heizkosten.

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca ist Ingenieur für Energie und Umwelt mit über sechs Jahren Erfahrung in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Er kombiniert technisches Fachwissen mit einer Leidenschaft für verständliche Kommunikation. Seit mehr als fünf Jahren schreibt er als freiberuflicher Redakteur über erneuerbare Energien und nachhaltiges Wohnen, insbesondere über Photovoltaik und Wärmepumpen.

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