Häufige Störungen bei Wärmepumpen: Ursachen, Lösungen & wann der Fachmann nötig ist

Störungen bei Wärmpepumpen

Bei Wärmepumpen treten während des Betriebs gelegentlich Störungen auf. Kleine Fehler führen dabei oft zu spürbaren Einschränkungen. Manchmal genügt ein Blick in die Einstellungen, in anderen Fällen hilft nur ein Fachbetrieb weiter. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Probleme besonders häufig auftreten und wie Sie diese beheben können.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Die häufigsten Störungen sind Temperaturprobleme, Vereisung, Geräusche, häufiges Takten und Fehlercodes im Display.
  • Viele Störungen entstehen durch falsche Einstellungen oder vernachlässigte Wartung.
  • Nutzer können einfache Probleme selbst lösen, zum Beispiel Druck prüfen, Heizkurve anpassen oder Filter reinigen.
  • Bei technischen Defekten wie Kältemittelverlust, Sensorfehlern oder anhaltender Vereisung muss ein Fachbetrieb beauftragt werden.
  • Am besten beauftragen Sie für Wartung und Reparatur den Installateur, der Ihre Wärmepumpe installiert hat.
  • Regelmäßige Wartung, Kontrolle der Einstellungen und ein freigehaltenes Außengerät verhindern die meisten Ausfälle.

Häufige Störungen bei Wärmepumpen

Zu den häufigsten Störungen bei Wärmepumpen zählen Temperaturprobleme, Vereisung des Außengeräts, ungewöhnliche Geräusche, häufiges Takten und Fehlercodes im Display. Die Ursachen reichen von harmlosen Einstellungen bis zu technischen Defekten. Die folgende Tabelle gibt eine erste Übersicht:

Störung Auswirkung Mögliche Lösung
Wärmepumpe heizt nicht Räume bleiben kalt Heizkurve und Einstellungen prüfen, ggf. Fachbetrieb rufen
Außengerät vereist Heizleistung sinkt, Gerät schaltet ab Abtauprogramm aktivieren, Standort prüfen
Ungewöhnliche Geräusche Brummen, Klopfen oder Pfeifen Lüfter oder Kompressor kontrollieren lassen
Wärmepumpe startet nicht Kein Betrieb trotz Stromversorgung Sicherungen prüfen, Fehlercode auslesen
Fehlercode im Display Gerät meldet Störung Bedienungsanleitung konsultieren, ggf. Service kontaktieren
Wärmepumpe taktet häufig Häufiges Ein- und Ausschalten Anlage überdimensioniert oder falsch eingestellt
Warmwasser zu kalt Keine konstante Warmwasserversorgung Solltemperatur prüfen, Speicher kontrollieren
Hoher Stromverbrauch Erhöhte Betriebskosten Einstellungen prüfen, Wärmepumpe auf Effizienz überprüfen
Druck zu niedrig Anlage schaltet ab oder arbeitet ineffizient Wasserdruck prüfen und ggf. nachfüllen
Zu geringe Heizleistung Raumtemperatur bleibt trotz Betrieb zu niedrig Heizkurve, Filter und Wärmetauscher kontrollieren

Wärmepumpe heizt nicht

Wenn Ihre Wärmepumpe nicht mehr heizt, liegt das meist an falschen Einstellungen oder einem defekten Temperaturfühler. In vielen Fällen ist die Heizkurve zu niedrig eingestellt oder der Heizmodus wurde versehentlich deaktiviert. Dadurch bleibt Ihr Zuhause auch bei laufender Anlage kalt. Prüfen Sie zunächst die Heizkurve in der Steuerung und aktivieren Sie den Heizbetrieb. Bleibt die Wärmepumpe trotzdem ohne Funktion, sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Es könnte ein technisches Problem mit dem Sensor oder der Regelung vorliegen.

Außengerät vereist

Eine Vereisung des Außengeräts entsteht, wenn das Abtausystem nicht richtig arbeitet oder der Standort ungünstig gewählt wurde. Die Wärmepumpe zieht Feuchtigkeit aus der Luft. Bei Temperaturen um null Grad bildet sich Eis. Wenn die Abtauautomatik ausfällt, bleibt das Eis bestehen. Die Folge ist eine schlechte Heizleistung oder ein kompletter Ausfall. Schalten Sie die Wärmepumpe ab und lassen Sie das Eis schmelzen. Prüfen Sie, ob das Abtauprogramm aktiv ist. Bei wiederholter Vereisung sollte ein Fachbetrieb das System kontrollieren.

Ungewöhnliche Geräusche

Wenn Ihre Wärmepumpe ungewöhnliche Geräusche macht, liegt die Ursache meist bei mechanischen Bauteilen oder Luft im System. Brummen, Klopfen oder Pfeifen können auf einen lockeren Lüfter, Luftblasen oder Schäden am Verdichter hinweisen. Solche Geräusche treten oft beim Anlaufen oder im Abtaubetrieb auf. Lassen Sie die Anlage sofort überprüfen, wenn das Geräusch dauerhaft auftritt. So vermeiden Sie Folgeschäden und sichern die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe.

Wärmepumpe startet nicht

Startet Ihre Wärmepumpe nicht, liegt häufig ein Stromproblem oder ein interner Fehler vor. Prüfen Sie zuerst, ob Sicherungen ausgelöst wurden oder ein Stromausfall vorliegt. Auch eine gestörte Kommunikation mit dem Thermostat kann das Starten verhindern. Wenn die Anzeige komplett ausbleibt, liegt wahrscheinlich ein elektrisches Problem vor. Leuchtet das Display, hilft oft ein Blick in die Fehleranzeige. Notieren Sie den Fehlercode und wenden Sie sich bei Unsicherheit an einen Fachbetrieb.

Fehlercode im Display

Ein Fehlercode im Display bedeutet, dass die Steuerung der Wärmepumpe eine Störung erkannt hat. Häufige Codes betreffen den Wasserdruck, Sensoren oder den Kältekreis. Solche Fehler führen oft zu einem eingeschränkten Betrieb oder einer vollständigen Abschaltung. Suchen Sie den Fehlercode in der Bedienungsanleitung. Dort finden Sie meist auch eine Handlungsempfehlung. Einige Fehler lassen sich einfach beheben. Bei komplexeren Meldungen ist ein Fachbetrieb notwendig.

Wärmepumpe taktet häufig

Wenn Ihre Wärmepumpe häufig taktet, also ständig ein- und ausschaltet, ist das ein Zeichen für eine falsche Auslegung oder Steuerung. Das passiert oft bei überdimensionierten Anlagen oder bei fehlendem Pufferspeicher. Die Anlage erreicht zu schnell die Solltemperatur und schaltet sich sofort wieder ab. Dieses Verhalten erhöht den Verschleiß und führt zu höherem Stromverbrauch. Prüfen Sie die Heizkurve und passen Sie die Betriebszeiten an. Langfristig hilft ein hydraulischer Abgleich oder die Nachrüstung eines geeigneten Speichers.

Warmwasser ist zu kalt

Wenn das Warmwasser nicht mehr die gewünschte Temperatur erreicht, liegt das meist an der Solltemperatur oder am Warmwasserspeicher. Auch ein defekter Fühler kann das Problem verursachen. Die Folge ist, dass Ihr Warmwasser nur lauwarm oder gar nicht erhitzt wird. Kontrollieren Sie die Einstellung im Warmwassermenü Ihrer Steuerung. Ist dort alles korrekt, kann ein Fachbetrieb die Sensorik und den Speicher prüfen.

Stromverbrauch ist zu hoch

Ein zu hoher Stromverbrauch bei Ihrer Wärmepumpe entsteht oft durch falsche Einstellungen oder eine ineffiziente Betriebsweise. Auch ein fehlender hydraulischer Abgleich oder schlechte Dämmung kann die Ursache sein. Sie bemerken dies meist an steigenden Stromkosten. Überprüfen Sie die Heizkurve und aktivieren Sie die Nachtabsenkung.

Druck ist zu niedrig

Ein zu niedriger Druck im Heizkreislauf entsteht durch Wasserverluste oder Luft im System. Der Wasserdruck sinkt unter das Sollniveau und die Wärmepumpe schaltet ab. Sie erkennen das am Manometer Ihrer Anlage. Füllen Sie Heizungswasser nach, bis der Druck wieder im Normalbereich liegt. Falls der Druck erneut abfällt, sollten Sie einen Fachbetrieb mit der Lecksuche beauftragen.

Heizleistung reicht nicht aus

Wenn die Heizleistung Ihrer Wärmepumpe zu gering ist, liegt das oft an verstopften Filtern, einer verschlammten Hydraulik oder falschen Einstellungen. Die Räume bleiben trotz laufender Anlage zu kühl. Passen Sie die Heizkurve an und reinigen Sie die Filter. Ein hydraulischer Abgleich kann die Leistung deutlich verbessern. Bei älteren Anlagen hilft oft auch die Entschlammung des Heizkreises.

Was können Nutzer selbst tun?

Einige Störungen bei Wärmepumpen lassen sich ohne Fachwissen beheben. Voraussetzung ist, dass Sie die Bedienungsanleitung zur Hand haben und mit der Steuerung Ihrer Anlage vertraut sind. Folgende Probleme können Sie meist selbst lösen:

  • Falsche Heizkurve oder Betriebsmodus: Wenn die Wärmepumpe nicht richtig heizt, liegt das oft an einer zu niedrigen Heizkurve oder am falschen Modus. Öffnen Sie die Einstellungen in der Steuerung und prüfen Sie, ob der Heizbetrieb aktiviert ist. Erhöhen Sie gegebenenfalls die Vorlauftemperatur in kleinen Schritten.
  • Außengerät vereist: Leichte Vereisungen lassen sich durch kurzes Abschalten der Wärmepumpe beheben. Aktivieren Sie anschließend das Abtauprogramm. Stellen Sie sicher, dass der Luftaustausch rund um das Außengerät nicht blockiert ist.
  • Stromversorgung prüfen: Wenn die Wärmepumpe nicht startet, kontrollieren Sie die Sicherungen und den FI-Schalter. Schalten Sie das Gerät aus und wieder ein. Ein einfacher Neustart behebt viele Steuerungsfehler.
  • Fehlermeldung im Display: Lesen Sie den Fehlercode im Display ab und schlagen Sie ihn in der Bedienungsanleitung nach. Häufig handelt es sich um harmlose Warnungen, die durch eine Änderung der Einstellungen verschwinden.
  • Zu niedriger Wasserdruck: Sinkt der Wasserdruck im Heizsystem, können Sie über das Nachfüllventil Heizungswasser ergänzen. Achten Sie dabei auf den empfohlenen Druckwert in der Anleitung.
  • Verstopfter Luftfilter: Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Luftfiltern kann eine Verschmutzung die Effizienz senken. Entfernen Sie den Filter vorsichtig, reinigen Sie ihn mit Wasser und setzen Sie ihn wieder ein.
  • Nachtabsenkung oder Zeitprogramme prüfen: Wenn die Wärmepumpe nicht durchgehend heizt, sind oft Zeitprogramme aktiv. Kontrollieren Sie die Zeitschaltfunktionen und passen Sie sie an Ihren Tagesrhythmus an.
  • Leichte Geräusche erkennen: Brumm- oder Fließgeräusche sind häufig harmlos. Kontrollieren Sie, ob Rohre an Wänden anliegen oder Luft in den Heizkörpern ist. Ein einfaches Entlüften kann helfen.

Wann sollten Nutzer einen Fachbetrieb rufen?

Ein Fachbetrieb sollte immer dann gerufen werden, wenn die Ursache unklar ist oder ein technischer Defekt vorliegt. Auch bei sicherheitsrelevanten Problemen oder Eingriffen am Kältekreis ist professionelle Hilfe erforderlich. In folgenden Fällen ist ein Fachbetrieb notwendig:

  • Wärmepumpe startet nicht trotz Stromversorgung: Wenn die Anlage trotz korrekter Stromzufuhr nicht reagiert, liegt wahrscheinlich ein Defekt in der Steuerung oder im Verdichter vor. Das lässt sich nicht selbst beheben.
  • Fehlercodes mit technischen Ursachen: Fehlercodes, die auf Sensorfehler, Kältemitteldruck oder Kompressorstörung hinweisen, erfordern Diagnosegeräte und Fachwissen. Nur ein Fachbetrieb kann die Ursache sicher identifizieren und beheben.
  • Kältemittelverlust oder Undichtigkeiten: Sobald Verdacht auf ein Leck im Kältekreis besteht, muss ein zertifizierter Kältetechniker gerufen werden. Der Umgang mit Kältemitteln ist gesetzlich geregelt und darf nicht selbst erfolgen.
  • Vereisung trotz Abtauprogramm: Wenn das Außengerät immer wieder vereist und das Abtausystem nicht funktioniert, liegt ein tiefergehender Fehler vor. Die Steuerung, Sensoren oder die Ventile könnten defekt sein.
  • Starke oder anhaltende Geräusche: Knallende oder schleifende Geräusche deuten auf beschädigte Bauteile wie Lager, Lüfter oder den Kompressor hin. Diese Schäden können sich verschlimmern und Folgekosten verursachen.
  • Häufiges Takten der Wärmepumpe: Ein ständiges Ein- und Ausschalten belastet die Anlage. Hier liegt meist eine falsche Auslegung oder eine fehlerhafte Hydraulik vor. Der Fachbetrieb kann mit einer Effizienzanalyse gezielt Abhilfe schaffen.
  • Zu geringe Heizleistung trotz korrekter Einstellungen: Wenn trotz richtig eingestellter Heizkurve keine ausreichende Wärme bereitgestellt wird, ist die Ursache oft in verschlammten Heizkreisen, defekten Wärmetauschern oder internen Regelproblemen zu finden.
  • Druckabfall trotz Nachfüllen: Wenn der Wasserdruck immer wieder sinkt, liegt meist ein Leck im System vor. Der Fachbetrieb kann das Leck lokalisieren, beheben und die Anlage neu befüllen.
  • Warmwasser wird gar nicht mehr erwärmt: Funktioniert die Warmwasserbereitung nicht mehr, kann ein Defekt im Speicher, Sensor oder Umschaltventil vorliegen. Diese Bauteile dürfen nur von geschultem Personal geöffnet und repariert werden.

Wie finde ich einen guten Fachbetrieb?

Idealerweise sollte dieselbe Firma, die Ihre Wärmepumpe installiert hat, auch für Wartung und Reparatur zuständig sein. Der ursprüngliche Installateur kennt die Anlage, hat die Unterlagen vorliegen und kann bei Störungen schnell reagieren.

Falls das nicht möglich ist, achten Sie bei der Suche nach einem neuen Fachbetrieb auf Erfahrung, Spezialisierung und transparente Angebote. Gute Betriebe sind auf Wärmepumpen spezialisiert, nehmen regelmäßig an Schulungen teil und sind im SHK-Handwerk (Sanitär, Heizung, Klima) aktiv.

Ein zuverlässiger Fachbetrieb kommt zu einer Vor-Ort-Besichtigung, prüft die Auslegung und spricht technische Details mit Ihnen durch. Er erstellt ein schriftliches Angebot mit klaren Angaben zu Leistungen, Kosten und Zeitrahmen.

Zertifikate von Herstellern wie Vaillant, Stiebel Eltron oder Viessmann weisen darauf hin, dass der Betrieb mit den entsprechenden Geräten vertraut ist. Auch eine Mitgliedschaft in der Innung oder Fachverbänden ist ein gutes Zeichen.

So vermeiden Sie Störungen

Viele Störungen bei Wärmepumpen können vermieden werden, wenn Sie Ihre Anlage richtig einstellen und regelmäßig kontrollieren. Mit folgenden Maßnahmen verhindern Sie Ausfälle und verlängern die Lebensdauer:

  • Jährliche Wartung durch einen Fachbetrieb: Eine jährliche Inspektion stellt sicher, dass Sensoren, Druck, Filter und Steuerung einwandfrei funktionieren. So können mögliche Defekte früh erkannt und behoben werden, bevor größere Schäden entstehen.
  • Regelmäßige Kontrolle der Einstellungen: Prüfen Sie die Heizkurve, den Betriebsmodus und die Zeitprogramme. Falsch eingestellte Werte führen häufig zu unzureichender Heizleistung oder unnötig hohem Stromverbrauch.
  • Auf Fehlermeldungen achten: Fehlercodes im Display sollten Sie nicht ignorieren. Lesen Sie die Bedeutung in der Bedienungsanleitung nach und handeln Sie schnell. Frühzeitiges Eingreifen verhindert Folgeschäden.
  • Geräusche ernst nehmen: Auffällige Geräusche wie Klopfen, Brummen oder Pfeifen können auf mechanische Probleme hinweisen. Werden sie früh erkannt, können sie meist ohne größeren Aufwand behoben werden.
  • Außengerät sauber halten: Entfernen Sie regelmäßig Laub, Schnee und andere Verunreinigungen rund um das Außengerät. So sichern Sie die Luftzufuhr und verhindern Vereisungen.
  • Heizungsdruck regelmäßig prüfen: Ein zu niedriger Wasserdruck kann die Heizleistung beeinträchtigen oder zum Stillstand der Anlage führen. Achten Sie auf den Manometerwert und füllen Sie bei Bedarf Heizungswasser nach.
  • Hydraulischen Abgleich durchführen: Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper gleichmäßig versorgt werden. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe effizienter und taktet weniger.

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