Warmwasser mit Photovoltaik oder Solarthermie: Was lohnt sich mehr?

Solarthermie oder Photovoltaik

Solarenergie lässt sich auf unterschiedliche Weise zur Warmwasserbereitung nutzen – doch welche Methode ist die bessere? Zwischen Solarthermie und Photovoltaik gibt es technische und wirtschaftliche Unterschiede, die viele Hausbesitzer überraschen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche sich mehr für Sie lohnt.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Solarenergie kann über Solarthermie oder Photovoltaik für Warmwasser genutzt werden.
  • Solarthermie hat einen hohen Wirkungsgrad, eignet sich gut bei konstantem Warmwasserbedarf.
  • Photovoltaik bietet mehr Flexibilität und kann sowohl Warmwasser aufbereiten als auch Haushaltsstrom und Wärmepumpen versorgen.
  • Eine PV-Heizstablösung kostet rund 1.500 bis 3.000 €, Solarthermie 4.000–8.000 €.
  • Photovoltaik ist wirtschaftlicher, besonders wenn der Strom multifunktional genutzt wird.
  • PVT-Module kombinieren Strom und Wärme, lohnen sich aber nur bei hohem Bedarf und begrenztem Platz.
  • Solarthermie verliert an Bedeutung, da PV-Systeme vielseitiger und einfacher installierbar und wartbar sind.

Welche Möglichkeiten zur Warmwasserbereitung mit Solarenergie gibt es?

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Warmwasserbereitung mit Solarenergie: Solarthermie und Photovoltaik. Solarthermie nutzt Sonnenkollektoren zur direkten Erwärmung des Trinkwassers. Photovoltaik erzeugt Strom, der einen Heizstab oder eine Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung antreibt. Beide Systeme unterscheiden sich in Technik und Einsatzflexibilität.

Warmwasser mit Solarthermie: So funktioniert’s

Bei einer Solarthermieanlage wird Sonnenenergie über Kollektoren auf dem Dach in Wärme umgewandelt. Eine spezielle Solarflüssigkeit zirkuliert durch die Kollektoren, nimmt die Wärme auf und leitet sie über einen Wärmetauscher in einen Speicher. Dort wird das Brauchwasser erhitzt. Neben der Warmwasserbereitung kann Solarthermie auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden, indem die Wärme in das zentrale Heizsystem eingespeist wird – besonders in Übergangszeiten.

Funktionsweise einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung

Ein großer Vorteil der Solarthermie ist der hohe Wirkungsgrad bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Technik ist erprobt, wartungsarm und ideal für Haushalte mit konstantem Warmwasserbedarf. Zudem benötigt sie vergleichsweise wenig Dachfläche. Nachteile sind die geringere Flexibilität: Die erzeugte Wärme kann nicht langfristig gespeichert oder anderweitig genutzt werden. Die Anlage erfordert ein frostsicheres Hydrauliksystem und ist in der Regel nicht modular erweiterbar.

Warmwasser mit Photovoltaik: So funktioniert’s

Photovoltaikmodule erzeugen Strom aus Sonnenlicht. Dieser Strom kann zum Betrieb eines Heizstabs im Warmwasserspeicher genutzt werden oder eine Warmwasser-Wärmepumpe mit Energie versorgen. Bei Überschussproduktion von Solarstrom wird das Wasser erwärmt, entweder automatisch über einen Energiemanager oder manuell per Steuerung. Die erzeugte Wärme wird im Speicher gespeichert und steht dann zum Verbrauch verfügbar.

 Funktionsweise einer Photovoltaikanlage zur Warmwasserbereitung

Vorteile sind die vielseitige Nutzung des Stroms, die einfache Nachrüstung und der wartungsarme Betrieb. Photovoltaik kann nicht nur für Warmwasser, sondern auch für Haushaltsgeräte oder das E-Auto genutzt werden. Nachteile sind der geringere Wirkungsgrad bei direkter Warmwasserbereitung und der höhere Speicherbedarf. Ohne intelligentes Energiemanagement sinkt zudem die Effizienz.

Kostenvergleich: Photovoltaik vs. Solarthermie zur Warmwasserbereitung

Eine PV-Anlage zur Warmwasserbereitung kostet inklusive Installation rund 1.500 bis 3.000 €, eine Solarthermieanlage etwa 4.000 bis 8.000 €. Beide Systeme sind förderfähig, zum Beispiel über die BEG-Förderung für erneuerbare Energien. Photovoltaik profitiert zusätzlich von Einspeisevergütung und Stromnutzung im Haushalt und für Wärmepumpe oder E-Autos.

System PV + Heizstab Solarthermie
Anschaffungskosten 1.500–3.000 € 4.000–8.000 €
Betriebskosten mittel sehr gering
Wartung kaum regelmäßig

Was ist besser für Warmwasser: Photovoltaik oder Solarthermie?

Welche Lösung besser ist, hängt vom Einzelfall ab. Solarthermie ist sinnvoll, wenn ein hoher Warmwasserbedarf besteht und die Dachfläche begrenzt ist. Photovoltaik eignet sich besser, wenn ohnehin eine PV-Anlage installiert wird oder der erzeugte Strom auch für andere Verbraucher wie Haushalt oder Wärmepumpe genutzt wird. Bei Ost- oder Westdächern mit ausreichender Fläche kann Photovoltaik oft effizienter integriert werden.

PVT-Module: Kombination aus PV und Solarthermie

PVT-Module vereinen Photovoltaik und Solarthermie in einem Modul. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und benötigen nur eine Dachfläche. Diese Technik ist sinnvoll bei begrenztem Platz. Allerdings sind die Systeme teurer und technisch komplexer. Sie lohnen sich besonders in Neubauten mit durchdachter Energieplanung oder bei hohem ganzjährigem Energiebedarf.

Was ist wirtschaftlicher?

Photovoltaik ist in den meisten Fällen wirtschaftlicher als Solarthermie. Der erzeugte Strom kann vielseitig genutzt oder ins Netz eingespeist werden, was die Amortisation beschleunigt. Besonders bei steigenden Strompreisen verbessert sich die Wirtschaftlichkeit weiter. Solarthermie hat zwar einen höheren Wirkungsgrad bei der Warmwasserbereitung, aber weniger flexible Einsatzmöglichkeiten und höhere Wartungskosten. Wenn bereits eine PV-Anlage geplant ist, rechnet sich die Kombination mit Heizstab oder Wärmepumpe meist schneller.

Warum wird kaum noch Solarthermie verbaut?

Solarthermie wird seltener verbaut, weil Photovoltaik vielseitiger und günstiger geworden ist. Der erzeugte Strom kann flexibel genutzt, gespeichert oder eingespeist werden. Zudem ist die Technik einfacher, wartungsärmer und modular erweiterbar. Solarthermie liefert zwar effizient Wärme, ist aber aufwändiger in Planung, Installation und Wartung. Markttrends setzen zunehmend auf Stromlösungen wie PV, Wärmepumpe und Speicher – das verdrängt Solarthermie zunehmend vom Markt.

Was ist die beste Lösung für Warmwasser mit Solarenergie?

Die beste Lösung ist Photovoltaik mit Heizstab oder Wärmepumpe, wenn bereits eine PV-Anlage vorhanden ist oder geplant wird. Der erzeugte Strom kann flexibel für Warmwasser, Haushaltsstrom oder Heizung genutzt werden. Solarthermie lohnt sich nur bei hohem Warmwasserbedarf. Für Neubauten oder moderne Energiesysteme ist Photovoltaik meist die wirtschaftlichere und zukunftssichere Wahl.

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