Kondensat bei Wärmepumpen: Ableitung, Vorschriften und Schutz vor Schäden

Luftwärmepumpen entziehen der Umgebungsluft nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit – was dabei oft übersehen wird: Zurück bleibt Kondensat, das zuverlässig abgeleitet werden muss. Was harmlos klingt, kann schnell zu Schäden, Frostproblemen und rechtlichen Folgen führen. Doch wohin mit dem Wasser – und was ist dabei zu beachten? Das erfahren Sie hier.
Warum entsteht Kondensat bei der Wärmepumpe?
Kondensat entsteht bei der Wärmepumpe, wenn feuchte Außenluft auf die kalte Verdampferoberfläche trifft und dabei Wasser aus der Luft auskondensiert. Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen kühlt die Luft beim Wärmeentzug so stark ab, dass sie den Taupunkt unterschreitet. Das überschüssige Wasser schlägt sich als Kondensat am Gerät nieder und muss gezielt abgeleitet werden, damit Schäden und Vereisung vermieden werden.
Welche Wärmepumpen sind betroffen?
Nur Luftwärmepumpen erzeugen Kondensat, da sie der Außenluft Feuchtigkeit entziehen. Bei der Wärmegewinnung kühlt die Luft unter ihren Taupunkt ab, wodurch sich Wasserdampf in Kondenswasser umwandelt. Das betrifft sowohl Monoblock- als auch Splitgeräte.
Bei Erd- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen fällt hingegen kein sichtbares Kondensat an, da sie keine Luft entfeuchten.
Wie viel Kondensat entsteht?
Im Durchschnitt fallen pro Tag zwischen 10 und 50 Liter Kondenswasser an. Besonders an kalten, feuchten Tagen kann die Menge deutlich steigen. Entscheidend ist, wie viel Feuchtigkeit die Wärmepumpe aus der Umgebungsluft entzieht. Die genaue Kondensatmenge lässt sich im Voraus schwer bestimmen. Sie sollten daher immer einen ausreichend dimensionierten Ablauf einplanen.
Wohin mit dem Kondenswasser?
Das Kondenswasser einer Wärmepumpe müssen Sie fachgerecht in die Kanalisation ableiten. Ein Anschluss an die Abwasserleitung ist zwingend erforderlich. Sie dürfen das Wasser nicht ins Erdreich oder in Oberflächengewässer leiten. Das ist nach geltendem Wasserrecht unzulässig.
Halten Sie sich an die Vorschriften der DIN EN 1717, der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), damit Sie Rückstau, Frostschäden und Bußgelder vermeiden.
Welche baulichen Anforderungen gelten?
Die Leitung muss frostsicher verlegt werden, damit es im Winter nicht zu Schäden kommt. Ein Anschluss an die Abwasserleitung ist Pflicht. Bei Innenaufstellung oder Gefälleproblemen brauchen Sie zusätzlich eine Hebeanlage. Achten Sie auf einen Siphon mit Geruchsverschluss und eine Rückstausicherung. Die Planung muss den Vorgaben der DIN EN 1717 und dem WHG entsprechen. Nur so ist ein sicherer und legaler Betrieb gewährleistet.
Was passiert, wenn der Ablauf fehlt oder defekt ist?
Fehlt der Kondensatablauf oder ist er defekt, kann es zu Frostschäden, Schimmelbildung und Rückstau in der Wärmepumpe kommen.
Das Wasser sammelt sich unter dem Gerät und gefriert bei Minusgraden. Dadurch können Bauteile beschädigt oder undicht werden. Zudem drohen Feuchteschäden am Gebäude und hygienische Probleme. Wer das Kondensat nicht ordnungsgemäß abgeleitet, riskiert zudem Bußgelder, vor allem bei Einleitung ins Erdreich oder Oberflächenwasser.
Fachbetrieb oder selbst anschließen?
Den Kondensatablauf sollten Sie immer vom Fachbetrieb anschließen lassen, da dabei gesetzliche Vorschriften und technische Normen eingehalten werden müssen.
Eigenversuche führen oft zu Fehlern, die Schäden und Bußgelder nach sich ziehen. Was Sie jedoch selbst tun können: Planen Sie schon beim Aufstellort der Wärmepumpe einen geeigneten Ablauf ein. Prüfen Sie regelmäßig, ob Wasser richtig abläuft und ob sich Eis oder Schmutz staut. Achten Sie im Winter auf Vereisungen. So sichern Sie den langfristigen Betrieb und vermeiden spätere Probleme.
Checkliste: Kondenswasser richtig ableiten
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