Was ist ein Thermostatventil?

Kleine Drehung, große Wirkung: Wer schon einmal am Heizkörper gedreht hat, kennt das Thermostatventil – oft übersehen, aber entscheidend für den Wohnkomfort. Doch was genau steckt hinter diesem unscheinbaren Bauteil, das Wärme regelt, ohne dass man viel darüber nachdenkt? Das erfahren Sie hier.
Was ist ein Thermostatventil?
Ein Thermostatventil ist ein Temperaturregler am Heizkörper, der den Durchfluss von Heizwasser automatisch an die Raumtemperatur anpasst. Es besteht aus einem Thermostatkopf und einem Ventilunterteil. Steigt die Raumtemperatur, schließt das Ventil den Heizwasserdurchfluss teilweise oder ganz, sinkt sie, öffnet es sich wieder. So wird die gewünschte Raumtemperatur konstant gehalten und Energie gespart.
Wie funktioniert ein Thermostatventil?
Ein Heizungsventil reguliert die Heizwasserzufuhr zum Heizkörper automatisch. Im Inneren des Ventils sitzt ein Temperaturfühler mit einem dehnbaren Medium (z. B. Wachs oder Flüssigkeit), das sich je nach Raumtemperatur ausdehnt oder zusammenzieht. Steigt die Temperatur, drückt das Medium einen Stift nach innen, der das Ventil schließt und den Warmwasserfluss verringert. Sinkt die Temperatur, zieht sich das Medium zusammen, das Ventil öffnet wieder und der Heizkörper wird wärmer.
Es gibt verschiedene Arten von Thermostatventilen – mechanisch, elektronisch und smart –, die sich vor allem in ihrer Art der Temperaturregelung und Steuerung unterscheiden.
Wo wird ein Thermostatventil eingebaut?
Ein Thermostatventil wird direkt am Heizkörper eingebaut, meist an der oberen seitlichen Anschlussstelle. Dort steuert es die Menge des durchströmenden Heizwassers und damit die Wärmeabgabe des Heizkörpers. In modernen Heizsystemen ist das Thermostatventil fester Bestandteil jeder Heizfläche, bei älteren Anlagen kann es nachgerüstet werden. Die Positionierung ermöglicht eine präzise Temperaturregelung, da das Ventil die Raumtemperatur in unmittelbarer Nähe misst.
Kann ein Thermostatventil kaputtgehen?
Ein Heizkörperventil kann kaputtgehen. Typische Anzeichen sind Heizkörper, die trotz aufgedrehter Einstellung kalt bleiben oder dauerhaft heizen, obwohl der Raum bereits warm ist. Ursachen sind oft verkalkte oder festsitzende Ventilstifte, defekte Temperaturfühler oder ein mechanischer Verschleiß im Inneren des Ventils. In solchen Fällen sollte das Thermostatventil überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Ist der Thermostat verkalkt oder verstopft?
Ob ein Thermostatventil verkalkt oder verstopft ist, erkennen Sie an einem festsitzenden Ventilstift oder daran, dass der Heizkörper kalt bleibt. In diesem Fall kann sich Kalk oder Schmutz im Ventil abgelagert haben. Oft lässt sich der Ventilstift mit leichtem Druck vorsichtig lösen. Bleibt das Problem bestehen, sollten Sie das Ventil von einer Fachkraft prüfen lassen oder austauschen.
Wann sollte man ein Thermostatventil austauschen?
Ein Thermostatventil sollte ausgetauscht werden, wenn es nicht mehr richtig regelt, der Heizkörper trotz aufgedrehter Stufe kalt bleibt oder das Ventil klemmt. Auch bei sehr alten Modellen über 15 Jahre empfiehlt sich ein Austausch. So können Sie die Heizkosten senken und den Komfort erhöhen.
So tauschen Sie ein Heizkörperventil aus:
- Heizungsanlage ausschalten und warten, bis der Heizkörper abgekühlt ist.
- Den alten Thermostatkopf durch Drehen oder Lösen der Befestigung (meist eine Überwurfmutter) entfernen.
- Mit der Hand oder einer Zange Ventilstellung prüfen und feststellen, ob sich der Ventilstift leicht eindrücken lässt. Ist er fest, ggf. vorsichtig lösen.
- Den neuen Thermostatkopf korrekt auf das Ventil aufsetzen und fixieren. Darauf achten, dass er waagerecht ausgerichtet ist.
- Heizung wieder einschalten und prüfen, ob der Heizkörper bei Temperatureinstellung warm wird.
- Funktionstest durchführen, indem Sie den Thermostat auf eine niedrige Stufe stellen und beobachten, ob der Heizkörper abkühlt. Dann wieder aufdrehen.
Thermostatventil einstellen: So geht’s richtig
Die richtige Einstellung des Thermostatventils spart Energie und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Die Zahlen auf dem Drehkopf stehen für feste Temperaturbereiche – wer sie versteht und gezielt nutzt, kann den Heizkomfort verbessern und Heizkosten senken. Im Folgenden finden Sie eine Checkliste.
Was kostet ein Thermostatventil?
Ein einfaches mechanisches Thermostatventil kostet ab etwa 10 Euro, während elektronische oder smarte Modelle je nach Ausstattung zwischen 30 und 100 Euro liegen. Für den professionellen Austausch durch einen Fachbetrieb kommen zusätzlich etwa 50 bis 100 Euro pro Heizkörper hinzu.
Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostatventil?
Die Zahlen auf dem Thermostatventil stehen für feste Temperaturbereiche:
Zusätzlich gibt es Symbole mit festen Bedeutungen:
- Stern oder Schneeflocke = Frostschutz (ca. 6–8 °C)
- Sonne = Grundeinstellung (ca. 20 °C)
- Halbmond = Nachtabsenkung (ca. 14 °C)
Wie lege ich Thermostatventile aus?
Thermostatventile legen Sie am besten im Rahmen eines hydraulischen Abgleichs aus. Dabei ermitteln Fachleute den Wärmebedarf jedes Raums und den dafür benötigten Heizwasserdurchfluss. Nur so können die Ventile optimal auf die Heizleistung der Anlage abgestimmt werden.
Wichtig ist vor allem der richtige Druckverlust. Ist er zu gering, arbeitet das Ventil ungenau oder bleibt in Zwischenstellungen stehen. Bei zu hohem Druckverlust erhöht sich der Stromverbrauch der Pumpe. Für die Auswahl der Ventile helfen drei Kennwerte:
- Regeldifferenz: Gibt an, bei welcher Abweichung von der Solltemperatur das Ventil komplett schließt.
- Kv-Wert: Zeigt, wie viel Wasser bei einem bestimmten Druck durch das Ventil fließt. Er bestimmt den Durchfluss.
- Ventilautorität: Beschreibt das Verhältnis vom Druckverlust des Ventils zum Druckverlust der gesamten Anlage und sollte zwischen 30 und 70 Prozent liegen.
Ein korrekt ausgelegtes Thermostatventil sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, senkt Heizkosten und erhöht die Energieeffizienz der gesamten Anlage.
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