Stromspeicher nachrüsten: Worauf Sie achten müssen

Stromspeicher Nachrüsten

Ohne einen Stromspeicher fließt der Großteil des erzeugten PV-Stroms ins Netz. Allerdings lohnt sich der Eigenverbrauch aufgrund steigender Strompreise und sinkende Einspeisevergütung mehr und mehr. Deshalb werden Stromspeicher immer häufiger nachgerüstet. Hier erfahren Sie alles, was Sie bei der Nachrüstung erfahren müssen.

🔍 Das Wichtigste im Überblick

  • Fast jede PV-Anlage kann nachträglich mit einem Stromspeicher ausgestattet werden.
  • AC-gekoppelte Speicher sind besonders gut für die Nachrüstung geeignet.
  • Eine Nachrüstung lohnt sich ab bei hohem Eigenverbrauch und einem Strompreis über 30 Cent/kWh.
  • Die durchschnittlichen Kosten liegen zwischen 5.000 und 10.000 Euro bzw. 600 bis 1.200 Euro pro kWh.
  • Förderungen gibt es über KfW-Kredite und regionale Zuschüsse.
  • Die Installation erfolgt in mehreren Schritten, von der Bedarfsanalyse bis zur Inbetriebnahme.
  • Achten Sie auf Kompatibilität, Speichergröße, Aufstellort und stellen Sie Förderantrag vor Installationsbeginn.

Kann man einen Stromspeicher nachrüsten?

Sie können einen Stromspeicher problemlos nachrüsten. Die meisten Photovoltaikanlagen lassen sich auch Jahre nach der Installation mit einem Speicher ergänzen. Besonders einfach gelingt das mit AC-gekoppelten Systemen, da sie unabhängig vom vorhandenen Wechselrichter funktionieren.

Welche Stromspeicher eignen sich zur Nachrüstung?

Für die Nachrüstung eignen sich vor allem AC-gekoppelte Stromspeicher. Diese Speicher arbeiten unabhängig vom bestehenden Wechselrichter und lassen sich deshalb besonders einfach nachrüsten. Sie wandeln den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom um, bevor er ins Hausnetz eingespeist wird. Das macht sie flexibel einsetzbar, auch bei älteren PV-Anlagen.

DC-gekoppelte Speicher sind dagegen besser für Neuanlagen geeignet, da sie einen direkten Anschluss an die Solarmodule erfordern. Hybridlösungen sind ebenfalls möglich, aber oft nur sinnvoll, wenn Sie auch den Wechselrichter tauschen.

Wann lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers?

Das Nachrüsten eines Stromspeichers lohnt sich ab einem Strompreis von etwa 30 Cent pro Kilowattstunde. Besonders lohnend ist die Nachrüstung bei hohem Stromverbrauch, etwa durch Wärmepumpe oder E-Auto. Auch Anlagen mit ausgelaufener Einspeisevergütung profitieren, da der Eigenverbrauch wirtschaftlich attraktiver ist als die niedrige Vergütung.

Ohne Speicher verbrauchen Sie meist nur 20 bis 30 Prozent Ihres Solarstroms selbst. Mit Speicher steigt der Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent. Das spart laufende Kosten, macht unabhängiger vom Strommarkt und erhöht den Autarkiegrad. Besonders lohnend ist die Nachrüstung, wenn die Kosten unter 800 Euro pro kWh liegen.

Was kostet die Nachrüstung eines Stromspeichers?

Die Nachrüstung eines Stromspeichers kostet insgesamt zwischen 5.000 und 10.000 Euro.

Im Durchschnitt zahlen Sie etwa 600 bis 1.200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Kleine Speicher mit rund 5 kWh kosten rund 5.000 bis 6.000 Euro. Für größere Systeme mit 8 bis 10 kWh können Sie mit 7.000 bis 10.000 Euro rechnen.

Zusätzliche Kosten entstehen eventuell für den Einbau, neue Zähler oder Umbauten an der Elektroverteilung. Förderprogramme können die Investition spürbar senken.

Welche Förderung gibt es für die Nachrüstung?

Für die Nachrüstung eines Stromspeichers gibt es bundesweit aktuell keine direkten Zuschüsse, aber zinsgünstige Kredite über das KfW-Programm 270. Zusätzlich bieten viele Städte und Bundesländer eigene Förderprogramme mit direkten Zuschüssen an. Auch einige Kommunen gewähren Zuschüsse oder Klimaboni.

Wie läuft die Nachrüstung eines Stromspeichers ab?

Die Nachrüstung eines Stromspeichers erfolgt in mehreren klaren Schritten und sollte immer durch einen Fachbetrieb begleitet werden.

  1. Anlagenprüfung: Ein Fachbetrieb prüft Ihre bestehende PV-Anlage auf Kompatibilität, Leistungsreserven und technische Voraussetzungen.
  2. Lastprofil analysieren: Ihr Stromverbrauch wird ausgewertet und die passende Speichergröße bestimmt. Wichtig ist, wie viel Strom Sie wann verbrauchen.
  3. Beratung & Angebot einholen: Auf Basis der Analyse erhalten Sie eine Empfehlung für den passenden Speicher samt Kostenvoranschlag.
  4. Fördermöglichkeiten prüfen: Vor dem Einbau sollten Sie regionale Förderprogramme oder einen KfW-Kredit beantragen, wenn verfügbar.
  5. Installation vorbereiten: Der Elektriker klärt, ob Platz im Technikraum vorhanden ist, ob neue Zähler nötig sind und wie der Speicher angeschlossen wird.
  6. Montage und Anschluss: Der Stromspeicher wird installiert, verkabelt und mit der bestehenden PV-Anlage verbunden. AC-Systeme sind meist besonders einfach nachzurüsten.
  7. Anmeldung und Inbetriebnahme: Der Speicher wird beim Netzbetreiber gemeldet und offiziell in Betrieb genommen. Gegebenenfalls wird auch das Marktstammdatenregister aktualisiert.
  8. Systemtest und Einweisung: Nach erfolgreichem Funktionstest erhalten Sie eine Einweisung in die Bedienung und App-Nutzung zur Überwachung des Speichers.

Ein sauber geplanter Ablauf sorgt dafür, dass Ihr Speicher effizient arbeitet und Sie das Maximum aus Ihrer PV-Anlage herausholen.

Worauf muss man bei der Nachrüstung achten?

Bei der Nachrüstung eines Stromspeichers müssen Sie auf mehrere technische und wirtschaftliche Faktoren achten, damit das System zuverlässig und wirtschaftlich arbeitet.

  • Kompatibilität der PV-Anlage prüfen: Nicht jede Anlage ist ohne Anpassung nachrüstbar. Vor allem der Wechselrichter und die Verkabelung müssen mit dem Speichersystem harmonieren.
  • Speichertyp richtig wählen: AC-Speicher eignen sich besonders gut zur Nachrüstung, da sie unabhängig vom bestehenden Wechselrichter funktionieren. DC- und Hybridlösungen lohnen sich meist nur bei einer Komplettsanierung der Anlage.
  • Speichergröße passend dimensionieren: Der Speicher sollte nicht zu groß oder zu klein gewählt werden. Ideal ist eine Größe, die den Tagesverbrauch abdeckt. Eine Analyse Ihres Lastprofils hilft bei der Auswahl.
  • Platzbedarf und Aufstellort klären: Ein Stromspeicher benötigt einen trockenen, frostfreien Raum mit ausreichend Platz. Typisch sind Keller, Hauswirtschaftsraum oder Technikraum.
  • Lade- und Entladeleistung beachten: Die Leistung des Speichers bestimmt, wie schnell Energie geladen oder entnommen werden kann. Achten Sie auf ausreichende Werte, besonders bei hohen Lasten.
  • Notstromfähigkeit optional mitplanen: Wenn Sie auch bei Stromausfall versorgt sein wollen, benötigen Sie einen Speicher mit Notstromfunktion. Das erfordert zusätzliche Technik und höhere Kosten.
  • Netzanschluss und Zähler prüfen lassen: Je nach Netzbetreiber kann ein Zählertausch oder ein zweiter Zähler nötig sein. Das sollte frühzeitig geklärt werden.
  • Förderprogramme vor der Installation beantragen: Staatliche oder regionale Förderungen müssen meist vor Vertragsabschluss beantragt werden.

Fazit: Für wen lohnt sich das Nachrüsten wirklich?

Das Nachrüsten eines Stromspeichers lohnt sich vor allem für Hausbesitzer mit hohem Eigenverbrauch, etwa durch Wärmepumpe oder E-Auto. Auch bei älteren PV-Anlagen ohne Einspeisevergütung oder mit auslaufender Einspeisevergütung bringt ein Speicher klare Vorteile, da der Eigenverbrauch wirtschaftlich sinnvoller ist als die Netzeinspeisung. Wenn der Strompreis über 30 Cent pro Kilowattstunde liegt und die Investitionskosten unter 800 Euro pro kWh bleiben, kann sich die Nachrüstung auch finanziell schnell rechnen.

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