Heat pump

Wärmepumpe oder Pelletheizung: Der Vergleich im Überblick

Die Entscheidung für ein neues Heizsystem ist heute mehr als nur eine Frage der Technik. Sie betrifft auch Klima, Kosten und Komfort. Zwischen Wärmepumpe und Pelletheizung fällt die Wahl oft schwer – beide gelten als nachhaltig, doch ihre Unterschiede liegen im Detail. Welche Lösung passt besser zum eigenen Zuhause?

🔍 Das Wichtigste im Überblick
  • Wärmepumpen sind effizienter und erzeugen aus 1 kWh Strom bis zu 5 kWh Wärme.
  • Pelletheizungen arbeiten CO₂-neutral, verursachen aber Feinstaub und benötigen mehr Platz.
  • Wärmepumpen haben geringere Betriebskosten und niedrigere Wartungskosten.
  • Beide Systeme sind förderfähig – bis zu 70 % Zuschuss bei Heizungstausch möglich.
  • Die Wärmepumpe ist ideal für Neubauten und sanierte Altbauten mit niedriger Vorlauftemperatur.
  • Pelletheizungen eignen sich eher für unsanierte Altbauten mit hohem Wärmebedarf.

Wärmepumpe oder Gasheizung: Ein Überblick

Die Wärmepumpe nutzt gespeicherte Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandelt sie mit Hilfe von Strom in Heizwärme um. Dabei arbeitet sie besonders effizient: Aus einer Kilowattstunde Strom entstehen bis zu fünf Kilowattstunden Wärme. Wärmepumpen sind leise, wartungsarm und mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar. Sie gelten als besonders klimafreundlich und werden staatlich gefördert. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sollten Gebäude gut gedämmt sein und mit einer geringen Vorlauftemperatur arbeiten können.

Pelletheizungen verbrennen kleine Presslinge aus Holzresten, sogenannte Pellets, und erzeugen so Wärme für Heizung und Warmwasser. Als Biomasse-Heizung gilt sie als CO₂-neutral, weil bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum zuvor aufgenommen hat. Die Betriebskosten hängen stark vom Pelletpreis ab. Für Lagerraum und Fördersysteme ist zusätzlicher Platz nötig. Pelletheizungen benötigen regelmäßige Wartung und Reinigung, erfüllen jedoch ebenfalls viele Anforderungen an klimafreundliches Heizen.

Eigenschaft Wärmepumpe Pelletheizung
Funktionsweise Entzieht Wärme aus Luft, Erde oder Wasser Verbrennt Holzpellets zur Wärmeerzeugung
Primärenergie Umweltenergie + Strom Holzpellets (Biomasse)
Effizienz Jahresarbeitszahl (JAZ) von min. 3,5 Wirkungsgrad ca. 85–95 %
CO₂-Emissionen 0 kg (mit Ökostrom), 600–1.000 kg (bei Strommix) ca. 0 kg, aber Feinstaubemissionen
Jährliche Heizkosten 500 – 1.500 € 800 – 1.800 €
Anschaffungskosten 15.000 – 30.000 € 18.000 – 25.000 €
Fördermöglichkeiten Bis zu 70 % Zuschuss möglich Bis zu 70 % Zuschuss möglich
Wartungskosten 100 – 300 € jährlich 300 – 600 € jährlich
Lebensdauer 20 – 30 Jahre 15 – 25 Jahre
Platzbedarf Hoch Hoch
Betriebsabhängigkeit Stromversorgung notwendig, bei Betrieb mit eigener PV-Anlage geringe Abhängigkeit Pelletlieferung nötig, abhängig vom Rohstoffmarkt
Gesetzliche Vorgaben Erfüllt aktuelle Heizgesetze Erfüllt gesetzliche Anforderungen bei moderner Technik
Zukunftssicherheit Sehr hoch, langfristig wirtschaftlich und klimafit Gut, aber abhängig von Rohstoffverfügbarkeit

Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Pelletheizung

Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe liegen zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Besonders Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen sind aufgrund der Erdarbeiten kostenintensiv. Staatliche Zuschüsse von bis zu 70 % sind beim Heizungstausch möglich, was die Investitionskosten erheblich verringert. Die jährlichen Heizkosten bewegen sich bei 500 bis 1.500 Euro, abhängig vom Wärmebedarf und vom eingesetzten Stromtarif. Auch bei den Wartungskosten liegt die Wärmepumpe mit 100 bis 300 Euro pro Jahr im unteren Bereich.

Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung betragen inklusive Lagerraum und Fördersystem in der Regel 18.000 bis 25.000 Euro. Auch hier gibt es Fördermöglichkeiten von bis zu 70 %, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Die jährlichen Heizkosten liegen bei 800 bis 1.800 Euro, abhängig vom Pelletpreis und Verbrauch. Der Wartungsaufwand ist höher als bei Wärmepumpen, da regelmäßig Asche entfernt und der Brenner gereinigt werden muss. Die jährlichen Wartungskosten belaufen sich auf 300 bis 600 Euro.

Kostenart Wärmepumpe Pelletheizung
Anschaffungskosten 15.000 – 30.000 € 18.000 – 25.000 €
Fördermöglichkeiten Zuschüsse von bis zu 70 % Zuschüsse von bis zu 70 %
Jährliche Heizkosten 500 – 1.500 € 800 – 1.800 €
Jährliche Wartungskosten 100 – 300 € 300 – 600 €

Effizienz und Energieverbrauch im Vergleich

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, da sie Umweltenergie nutzen und mit wenig Strom viel Wärme erzeugen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) liegt im Durchschnitt bei 3,5 bis 5,0. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 3,5 bis 5 kWh Wärme gewonnen. In gut gedämmten Gebäuden ist der Stromverbrauch entsprechend niedrig. In einem Neubau mit 150 m² Wohnfläche liegt er bei 3.000 bis 4.500 kWh pro Jahr. In einem unsanierten Altbau steigt der Verbrauch auf 6.500 bis 9.500 kWh.

Pelletheizungen haben einen Wirkungsgrad von rund 85 bis 95 %. Der tatsächliche Verbrauch hängt vom Dämmstandard und der Heizlast ab. In einem Neubau liegt der Pelletbedarf bei etwa 4.000 bis 6.000 kg pro Jahr, während in einem unsanierten Altbau 8.000 bis 12.000 kg Pellets erforderlich sein können.

Gebäudeart Wärmepumpe Pelletheizung
Neubau 3.000 – 4.500 kWh Strom 4.000 – 6.000 kg Pellets
Sanierter Altbau 4.000 – 6.000 kWh Strom 5.000 – 7.500 kg Pellets
Teilsanierter Altbau 5.000 – 7.500 kWh Strom 6.500 – 10.000 kg Pellets
Unsanierter Altbau 6.500 – 9.500 kWh Strom 8.000 – 12.000 kg Pellets

Umweltbilanz: CO₂-Emissionen im Vergleich

Wärmepumpen stoßen je nach Stromquelle bis zu 100 g CO₂ pro kWh aus. Wird die Anlage mit Ökostrom oder einer Photovoltaikanlage betrieben, arbeitet sie nahezu klimaneutral. Bei Strom aus dem regulären Strommix entstehen jährlich etwa 300 bis 1.000 kg CO₂ – je nach Verbrauch und Gebäudetyp. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen ist die Wärmepumpe deutlich umweltfreundlicher und spart langfristig CO₂-Kosten durch die CO₂-Abgabe.

Pelletheizungen gelten grundsätzlich als CO₂-neutral, da beim Verbrennen nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Die tatsächliche Ökobilanz hängt jedoch stark von der Herkunft der Pellets ab: Regionale Pellets verursachen durch kurze Transportwege deutlich weniger Emissionen. Importierte Pellets, insbesondere aus Nordamerika oder Osteuropa, haben aufgrund langer Lieferketten und häufigerer Trocknungsprozesse eine spürbar schlechtere Umweltbilanz. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus entstehen dadurch 400 bis 1.500 kg CO₂ pro Jahr.

Gebäudeart Wärmepumpe Pelletheizung
Neubau 300 – 450 kg CO₂/Jahr 400 – 900 kg CO₂/Jahr
Sanierter Altbau 400 – 600 kg CO₂/Jahr 600 – 1.100 kg CO₂/Jahr
Teilsanierter Altbau 500 – 750 kg CO₂/Jahr 800 – 1.200 kg CO₂/Jahr
Unsanierter Altbau 650 – 1.000 kg CO₂/Jahr 1.000 – 1.500 kg CO₂/Jahr

Zukunftssicherheit: Gesetzliche Vorgaben und Heizungstausch

Wärmepumpen gelten als besonders zukunftssicher, da sie den aktuellen und geplanten gesetzlichen Anforderungen vollständig entsprechen. Sie nutzen erneuerbare Energiequellen und erfüllen damit die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie die Kriterien für eine Förderung durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Rahmen der Wärmewende werden Wärmepumpen von Bund und Ländern gezielt unterstützt – sowohl finanziell als auch durch regulatorische Anreize. Der Heizungstausch hin zur Wärmepumpe wird in vielen Fällen verpflichtend, wenn alte fossile Heizsysteme ausgetauscht werden müssen.

Pelletheizungen gelten weiterhin als zulässige Heizform, solange sie moderne, emissionsarme Technik verwenden. Sie erfüllen in vielen Fällen die gesetzlichen Anforderungen an erneuerbare Heizsysteme, insbesondere im ländlichen Raum. Allerdings werden strengere Vorgaben zur Feinstaubemission erwartet. Zudem ist die langfristige Versorgung mit nachhaltiger Biomasse nicht uneingeschränkt gesichert, besonders bei steigender Nachfrage und zunehmendem Import. Förderungen für Pelletheizungen bleiben bestehen, sind jedoch an technische Mindeststandards und Effizienzgrenzen geknüpft. In urbanen Gebieten oder bei Sanierungen kann es durch neue Regelungen zunehmend Einschränkungen geben.

Ist eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe besser?

Welche Heizung besser ist, hängt vom Gebäude, den örtlichen Gegebenheiten und den eigenen Prioritäten ab. Für gut gedämmte Neubauten oder sanierte Altbauten ist die Wärmepumpe in der Regel die bessere Wahl, da sie effizient, leise und nahezu emissionsfrei arbeitet. Eine Pelletheizung kann dort sinnvoll sein, wo hohe Vorlauftemperaturen erforderlich sind, etwa im unsanierten Altbau mit klassischen Heizkörpern. Beide Systeme sind förderfähig und bieten langfristige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen – die Wärmepumpe jedoch mit deutlich geringerer Emissionslast.

Kriterium Wärmepumpe Pelletheizung
Vorteile – Sehr effizient
– Fast klimaneutral mit Ökostrom
– Niedrige Betriebskosten
– Geringer Wartungsaufwand
– Ideal für Neubauten und sanierte Gebäude
– CO₂-neutraler Brennstoff
– Auch für höhere Vorlauftemperaturen geeignet
– Unabhängig vom Strompreis
– Gute Förderung möglich
Nachteile – Hohe Anschaffungskosten
– Geringere Effizienz bei unsanierten Altbauten
– Stromabhängigkeit bei Netzbetrieb
– Höherer Wartungsaufwand
– Feinstaubemissionen
– Platzbedarf für Lager und Technik
– Ökobilanz bei Importware schlechter

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Geschrieben von
Stefano Fonseca
Freelancer

Stefano Fonseca is an energy and environment engineer with over six years of experience in technical building equipment (TGA). He combines technical expertise with a passion for understandable communication. For more than five years, he has been writing as a freelance editor about renewable energy and sustainable living, in particular about photovoltaics and heat pumps.

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