Wärmepumpe oder Pelletheizung: Der Vergleich im Überblick

Die Entscheidung für ein neues Heizsystem ist heute mehr als nur eine Frage der Technik. Sie betrifft auch Klima, Kosten und Komfort. Zwischen Wärmepumpe und Pelletheizung fällt die Wahl oft schwer – beide gelten als nachhaltig, doch ihre Unterschiede liegen im Detail. Welche Lösung passt besser zum eigenen Zuhause?
Wärmepumpe oder Gasheizung: Ein Überblick
Die Wärmepumpe nutzt gespeicherte Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandelt sie mit Hilfe von Strom in Heizwärme um. Dabei arbeitet sie besonders effizient: Aus einer Kilowattstunde Strom entstehen bis zu fünf Kilowattstunden Wärme. Wärmepumpen sind leise, wartungsarm und mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar. Sie gelten als besonders klimafreundlich und werden staatlich gefördert. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sollten Gebäude gut gedämmt sein und mit einer geringen Vorlauftemperatur arbeiten können.
Pelletheizungen verbrennen kleine Presslinge aus Holzresten, sogenannte Pellets, und erzeugen so Wärme für Heizung und Warmwasser. Als Biomasse-Heizung gilt sie als CO₂-neutral, weil bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum zuvor aufgenommen hat. Die Betriebskosten hängen stark vom Pelletpreis ab. Für Lagerraum und Fördersysteme ist zusätzlicher Platz nötig. Pelletheizungen benötigen regelmäßige Wartung und Reinigung, erfüllen jedoch ebenfalls viele Anforderungen an klimafreundliches Heizen.
Kostenvergleich: Wärmepumpe vs. Pelletheizung
Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe liegen zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Besonders Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen sind aufgrund der Erdarbeiten kostenintensiv. Staatliche Zuschüsse von bis zu 70 % sind beim Heizungstausch möglich, was die Investitionskosten erheblich verringert. Die jährlichen Heizkosten bewegen sich bei 500 bis 1.500 Euro, abhängig vom Wärmebedarf und vom eingesetzten Stromtarif. Auch bei den Wartungskosten liegt die Wärmepumpe mit 100 bis 300 Euro pro Jahr im unteren Bereich.
Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung betragen inklusive Lagerraum und Fördersystem in der Regel 18.000 bis 25.000 Euro. Auch hier gibt es Fördermöglichkeiten von bis zu 70 %, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Die jährlichen Heizkosten liegen bei 800 bis 1.800 Euro, abhängig vom Pelletpreis und Verbrauch. Der Wartungsaufwand ist höher als bei Wärmepumpen, da regelmäßig Asche entfernt und der Brenner gereinigt werden muss. Die jährlichen Wartungskosten belaufen sich auf 300 bis 600 Euro.
Effizienz und Energieverbrauch im Vergleich
Wärmepumpen arbeiten besonders effizient, da sie Umweltenergie nutzen und mit wenig Strom viel Wärme erzeugen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) liegt im Durchschnitt bei 3,5 bis 5,0. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom werden 3,5 bis 5 kWh Wärme gewonnen. In gut gedämmten Gebäuden ist der Stromverbrauch entsprechend niedrig. In einem Neubau mit 150 m² Wohnfläche liegt er bei 3.000 bis 4.500 kWh pro Jahr. In einem unsanierten Altbau steigt der Verbrauch auf 6.500 bis 9.500 kWh.
Pelletheizungen haben einen Wirkungsgrad von rund 85 bis 95 %. Der tatsächliche Verbrauch hängt vom Dämmstandard und der Heizlast ab. In einem Neubau liegt der Pelletbedarf bei etwa 4.000 bis 6.000 kg pro Jahr, während in einem unsanierten Altbau 8.000 bis 12.000 kg Pellets erforderlich sein können.
Umweltbilanz: CO₂-Emissionen im Vergleich
Wärmepumpen stoßen je nach Stromquelle bis zu 100 g CO₂ pro kWh aus. Wird die Anlage mit Ökostrom oder einer Photovoltaikanlage betrieben, arbeitet sie nahezu klimaneutral. Bei Strom aus dem regulären Strommix entstehen jährlich etwa 300 bis 1.000 kg CO₂ – je nach Verbrauch und Gebäudetyp. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen ist die Wärmepumpe deutlich umweltfreundlicher und spart langfristig CO₂-Kosten durch die CO₂-Abgabe.
Pelletheizungen gelten grundsätzlich als CO₂-neutral, da beim Verbrennen nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Die tatsächliche Ökobilanz hängt jedoch stark von der Herkunft der Pellets ab: Regionale Pellets verursachen durch kurze Transportwege deutlich weniger Emissionen. Importierte Pellets, insbesondere aus Nordamerika oder Osteuropa, haben aufgrund langer Lieferketten und häufigerer Trocknungsprozesse eine spürbar schlechtere Umweltbilanz. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus entstehen dadurch 400 bis 1.500 kg CO₂ pro Jahr.
Zukunftssicherheit: Gesetzliche Vorgaben und Heizungstausch
Wärmepumpen gelten als besonders zukunftssicher, da sie den aktuellen und geplanten gesetzlichen Anforderungen vollständig entsprechen. Sie nutzen erneuerbare Energiequellen und erfüllen damit die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie die Kriterien für eine Förderung durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Im Rahmen der Wärmewende werden Wärmepumpen von Bund und Ländern gezielt unterstützt – sowohl finanziell als auch durch regulatorische Anreize. Der Heizungstausch hin zur Wärmepumpe wird in vielen Fällen verpflichtend, wenn alte fossile Heizsysteme ausgetauscht werden müssen.
Pelletheizungen gelten weiterhin als zulässige Heizform, solange sie moderne, emissionsarme Technik verwenden. Sie erfüllen in vielen Fällen die gesetzlichen Anforderungen an erneuerbare Heizsysteme, insbesondere im ländlichen Raum. Allerdings werden strengere Vorgaben zur Feinstaubemission erwartet. Zudem ist die langfristige Versorgung mit nachhaltiger Biomasse nicht uneingeschränkt gesichert, besonders bei steigender Nachfrage und zunehmendem Import. Förderungen für Pelletheizungen bleiben bestehen, sind jedoch an technische Mindeststandards und Effizienzgrenzen geknüpft. In urbanen Gebieten oder bei Sanierungen kann es durch neue Regelungen zunehmend Einschränkungen geben.
Ist eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe besser?
Welche Heizung besser ist, hängt vom Gebäude, den örtlichen Gegebenheiten und den eigenen Prioritäten ab. Für gut gedämmte Neubauten oder sanierte Altbauten ist die Wärmepumpe in der Regel die bessere Wahl, da sie effizient, leise und nahezu emissionsfrei arbeitet. Eine Pelletheizung kann dort sinnvoll sein, wo hohe Vorlauftemperaturen erforderlich sind, etwa im unsanierten Altbau mit klassischen Heizkörpern. Beide Systeme sind förderfähig und bieten langfristige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen – die Wärmepumpe jedoch mit deutlich geringerer Emissionslast.
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